Mit einem 3:1-Erfolg bei Borussia Düsseldorf hatte der TTC-Zugbrücke Grenzau den dritten Saisonsieg in der Tischtennis-Bundesliga eingefahren. Warum also soll nun auch im Heimspiel gegen den Post SV Mühlhausen nicht auch eine Überraschung möglich sein? Die Partie gegen den Tabellendritten in der Zugbrückenhalle steigt am Sonntag, 18. November, um 15 Uhr.
Rückblende: Düsseldorf, an einem Sonntag in November: Die Gastgeber gehen personell angeschlagen in das ewig junge Duell mit dem TTC, haben aber immer noch ausreichend Klasse am Tisch, um den zu erwartenden Heimsieg einzutüten. Doch die Grenzauer haben etwas dagegen, fahren gleich mit ersten Einzel mit dem Sieg von Anders Lind gegen Omar Assar einen Big Point ein. Und das, obwohl der junge Däne im vierten Satz vier Matchbälle vergeben hatte und anschließend seinen Schläger ins Netz warf.
„Du musst genau diese Momente finden, in dem du ihm dann helfen musst“, sagte TTC-Cheftrainer Dirk Wagner über den Schlüsselmoment in diesem Match. „Anders hatte da im vierten Satz innerlich schon die Medaillenvergabe gefeiert und den Satz dann prompt noch verloren. Aber so geht es allen Spielern, wenn sie zu früh abschalten. Ich habe ihn dann noch kurz sich aufregen lassen und bin dann richtig böse geworden, um ihn wieder runterzuholen. Das war nichts mit Taktik, da brauchte es nur Menschenverstand.“ Das Ergebnis: Lind holte den fünften Satz und ebnete Grenzau damit den Weg zum Überraschungssieg.
Dass Mihai Bobocica mit zwei Einzelsiegen gegen Danny Heister und Omar Assar zum Matchwinner wurde, freute Wagner besonders: „Sehr routiniert, ohne Mätzchen, fokussiert auf sein Spiel - so hat Mihai diese Aufgaben sehr stark gelöst. Wir wussten, dass er auch Assar an diesem Tag knacken kann, auch wenn der bisher so stark gespielt hatte in der Liga.“ Dass Kirill Gerassimenko dieses Mal als einziger sein Spiel verlor gegen Anton Källberg - ein Gegner, der ihm schlichtweg nicht liegt - fiel da kaum mehr ins Gewicht.
Nun geht es also gegen Mühlhausen - den Tabellendritten der Liga. Der SV hat bisher erst zwei Spiele verloren: das Heimspiel gegen Düsseldorf (2:3) und parallel zum Grenzauer-Sieg in Düsseldorf das Auswärtsspiel in Saarbrücken (0:3). Erfolgreichster Spieler im Mühlhausen-Trikot ist aktuell Daniel Habesohn (9:1-Bilanz), gefolgt von Steffen Mengel (4:2), Lubomir Jancarik (2:2) und Ovidiu Ionescu (4:5).
„Unsere Jungs wissen, dass wir in normaler Besetzung eigentlich immer der Außenseiter sind“, sagt Wagner. „Aber die Jungs wollen kämpfen und suchen jede Chance, die Spiele zu gewinnen. Die wollen alle was erreichen im Grenzauer Trikot. Natürlich ist Mühlhausen der Favorit, aber wir haben zuletzt gezeigt was wir können und werden gerne unterschätzt.“