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Koblenz (ots)

Die Jahresunfallbilanz fasst das Unfallgeschehen des gesamten letzten Jahres im Dienstgebiet des Polizeipräsidiums Koblenz zusammen und stellt damit eine wesentliche Grundlage zur Analyse der Unfallentwicklung dar. Auf Basis dieser Zahlen können Entwicklungen und Wirksamkeit polizeilicher Maßnahmen erkannt und entsprechend angepasst bzw. intensiviert werden.

Ein Blick in die Unfallstatistik für das Jahr 2024 zeigt: 44.476 Verkehrsunfälle wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz aufgenommen und damit 0,5 Prozent (224 Unfälle) weniger als im Vorjahr. 61 Prozent dieser Unfälle ereigneten sich innerhalb geschlossener Ortschaften, 16 Prozent wie bereits im Vorjahr auf den Autobahnen.

Bemerkenswert an dieser Stelle: Der weitaus überwiegende Teil aller Unfälle ging lediglich mit Sachschäden einher, nur bei etwa jedem zehnten Unfall, 4.335 an der Zahl, wurden Personen verletzt. Dies entspricht einem Rückgang um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Unterteilt man diese Gesamtzahl nach Schweregrad der Verletzung, so gab es 48 tödliche Unfälle, 732 Unfälle mit schwerverletzten Personen und 3.555 Leichtverletzte. Als schwerverletzt gilt ein Unfallbeteiligter, wenn er zu einer länger als 24 Stunden andauernden stationären Behandlung ins Krankenhaus verbracht wird. Während wir damit einen Anstieg um neun getötete Personen zum Vorjahr sehen, ist bei den Schwerverletzten erneut ein erfreulich deutlicher Rückgang um 5,5 Prozent zu verzeichnen. Damit ist ein neuer Tiefststand erreicht. Die Zahl der Leichtverletzten ist leicht gesunken um 0,9 Prozent.

Ebenfalls rückläufig sind die Verkehrsunfälle mit Flucht (-1,5 Prozent); 8.945 waren es im Jahr 2024 an der Zahl. Etwa jeder fünfte Unfallverursacher entfernt sich unerlaubt vom Unfallort, wobei knapp 40 Prozent im Nachhinein ermittelt werden konnten.

Damit bleibt in der Gesamtbilanz erfreulicherweise festzuhalten, dass die langfristig positive Entwicklung aus dem Vorjahr weiter anhält.

In der Jahresbilanz werden die Verkehrsunfälle auch nach gewissen Risikogruppen aufgeschlüsselt. Eine davon sind die "Jungen Fahrenden" im Alter von 18 - 24 Jahren, da hier oftmals mangelnde Fahrerfahrung und erhöhte Risikobereitschaft aufeinandertreffen und zu teilweise folgenschweren Verkehrsunfällen führen. Dementsprechend erfreulich ist hier der Rückgang bei der Unfallbeteiligung um 4,1 Prozent auf 8.811, im Bereich der Unfälle mit Personenschäden sogar um knapp 12 Prozent.

Ein möglicher Auslöser dieser positiven Entwicklung: Gemeinsam mit Netzwerkpartnern beteiligt sich das Polizeipräsidium Koblenz an mehreren Präventionsprogrammen, um genau diese Risikogruppe für die Themen "Drogen im Straßenverkehr" und im Rahmen des Programms "Crash Kurs" für die Folgen schwerster Verkehrsunfälle zu sensibilisieren.

Eine gegenteilige Entwicklung sehen wir dagegen bei den Seniorinnen und Senioren. Filtert man die Unfallbeteiligung nach Personen ab einem Alter von 65 Jahren, so sind dort 9.489 Verkehrsunfälle zu verzeichnen und damit ein neuer Höchststand (+3,3 Prozent). Die Anzahl der Unfälle mit verletzten Personen in dieser Risikogruppe ist ebenfalls um 3,2 Prozent angestiegen und liegt bei 1.023 Fällen. Filtert man die Altersgruppe dann nochmals ab 75 Jahren, so fällt der Anstieg gar noch deutlicher um 5,5 Prozent auf 4.164 Fälle aus. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden hat sich im Vergleich zum Vorjahr weniger deutlich erhöht (+7 Fälle bzw. +1,6 Prozent).

Eine weitere Risikogruppe ist die der Rad- und Pedelecfahrenden, die 2024 an mehr Verkehrsunfällen beteiligt (+0,6 Prozent) waren. Insgesamt wurden 936 Unfälle aufgenommen, davon 183 mit Pedelecfahrenden. Da diese Steigerung landesweit bereits Ende 2023 abzusehen war, führten die Dienststellen regional angepasste Präventions- sowie Kontrollmaßnahmen durch. Die Risikogruppe der Rad- und Pedelecfahrenden war letztlich auch eines der landesweiten Schwerpunktthemen 2024 und bleibt dies auch mit einem speziellen Fokus auf den Bereich der Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahre im Jahr 2025.

Bei den Unfallursachen lassen sich Steigerungen bei Verkehrsunfällen unter berauschenden Mitteln feststellen: So gab es 2024 645 Unfälle unter der Einwirkung von Alkohol, was einen Anstieg von 5,2 Prozent bedeutet. Noch deutlicher ist der Anstieg bei den Verkehrsunfällen unter Drogeneinfluss: 199 waren es an der Zahl, was einem prozentualen Anstieg von 30,9 entspricht. Ein Hinweis an der Stelle: Die detaillierte Betrachtung der Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von THC kann aufgrund der Einführung mitten im Jahr 2024 noch nicht erfolgen. Erste Aussagen können ab dem Berichtszeitraum 2025 in Aussicht gestellt werden.

Dies sind jedoch nur einige Eckpunkte unserer Verkehrsunfallstatistik für das Polizeipräsidium Koblenz. Die genauen Zahlen, Daten und Fakten mit Erläuterungen, insbesondere aufgeschlüsselt nach den einzelnen Risikogruppen, den Unfallursachen und den Tendenzen, sind unter dem Link zu finden: (Quelle Polizei Koblenz)