Der Magistrat der Stadt Limburg hat die Beantragung von Fördermitteln für das Gebiet „Limburger Südstadt“ beschlossen. Die Maßnahmen sind Teil des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ und sollen durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und Ländlichen Raum gefördert werden. Ziel ist es, die Infrastruktur sowie die soziale und ökologische Lebensqualität im Quartier nachhaltig zu verbessern.
Zu den Maßnahmen, die zur Förderung eingereicht wurden, gehören:
Der Neubau des Jugendzentrums in der Südstadt mit förderfähigen Gesamtausgaben von 4,2 Millionen Euro. Das Jugendzentrum soll als zentraler Treffpunkt für Jugendliche dienen und vielfältige Freizeit- und Beteiligungsangebote bieten. Neben professioneller Ausstattung sind auch Räume für kreative, sportliche und mediengestützte Aktivitäten vorgesehen. Der angrenzende Sportpark schafft zusätzliche Aufenthalts-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten und fördert die soziale Integration für alle Altersgruppen.
Weiterhin sind auch Maßnahmen zur Klimaanpassung mit einem Finanzierungsbedarf von 50.000 Euro vorgesehen. Die Errichtung einer zentralen Rigolenanlage zur Versickerung von Niederschlagswasser soll das neue Jugendzentrum sowie den Sportpark vor Überflutungen schützen und die ökologische Nachhaltigkeit im Quartier unterstützen. Der Sportpark selbst wird über ein anderes Förderprogramm gefördert.
Zudem soll die Entwicklung der Grünanlage Paradies mit einer naturnahen Freizeit- und Naherholungsfläche mit Gesamtkosten in Höhe von 750.000 Euro gefördert werden. In der Grünanlage soll beispielsweise ein Erlebnis-, Bildungs- und Entdeckungsraum für Kinder gestaltet werden, der attraktive Bewegungs- und Aufenthaltsangebote in der Natur schafft. Geplant sind zudem eine abwechslungsreiche Geländemodellierung und die Integration von Naturstrukturen, wie Baumstämme und Steinhügel.
Zur nachhaltigen Entwicklung des Grünzugs „Paradies“ soll ein Nutzungs- und Gestaltungskonzept mit einem Budget von 50.000 Euro erarbeitet werden. Gemeinsam mit der Bewohnerschaft werden Ideen zur Verbesserung von Aufenthaltsqualität, Flächen zur Förderung der Biodiversität, Naturerfahrung und Mobilität entwickelt. Das Konzept dient als Grundlage für zukünftige investive Maßnahmen und einem möglichen Lückenschluss bis zum Stephanshügel und zur Innenstadt. Ziel ist es, eine durchgängige begehbare Grünanlage von künftigen Baugebiet Blumenrod fünf und sechs entlang des Großbaches, über die Holzheimer Straße bis in die Innenstadt auf Höhe des Stephanshügels und der Sternwarte zu erreichen.
Eine weitere Maßnahme und zentraler Bestandteil der Stadtentwicklung ist der Neubau eines Kinder- & Familienzentrums mit einer sechsgruppigen Kita und einem integrierten Familienzentrum auf dem derzeitigen Bolzplatz an der Zeppelinstraße. Für diese Maßnahme werden 8,953 Millionen Euro an förderfähigen Ausgaben veranschlagt. Angeschlossen an die Kita sollen Bildungs- und Beratungsangebote sowie Begegnungsräume für Familien entstehen.
Ebenfalls wird die Planung eines Quartiersplatzes mit öffentlichen Erschließungsflächen als förderfähige Maßnahme beantragt. Der bestehende Bolzplatz in der Zeppelinstraße soll langfristig zu einem belebten Quartiersplatz umgestaltet werden, der als sozialer Treffpunkt fungiert. Die geplante Erdgeschossnutzung mit Cafés, Nahversorgern sowie einer Kindertagesstätte und einem Nachbarschaftszentrum soll die Aufenthaltsqualität im Viertel erheblich steigern. Hierfür sind vorerst 2,245 Millionen Euro für die Planung vorgesehen.
Im Rahmen der Stadtentwicklung sollen zudem Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und Teilhabe mit 30.000 Euro gefördert werden. Zur Begleitung der Bauprojekte soll eine umfassende Informations- und Beteiligungsstrategie entwickelt werden. Interaktive digitale Formate sowie physische Medien sollen die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv in den Prozess einbinden und deren Mitwirkungsbereitschaft fördern.
Bei dem Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ beträgt die festgelegte Förderquote 66,67 Prozent des geförderten Gesamtbetrages. Somit muss die Stadt noch 33,33 Prozent der Gesamtsumme für die geförderten Projekte aufbringen.
Die Maßnahmen sind Teil des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts und Bestandteil der Fördermaßnahme „„Sozialer Zusammenhalt - Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“. Das Programm zielt darauf ab, die Lebensqualität und Vielfalt in Quartieren zu verbessern, die Integration zu fördern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Die Bundesmittel fließen in städtebauliche Maßnahmen zur Aufwertung benachteiligter Stadt- und Ortsteile. Seit 2020 stellt der Bund den Ländern jährlich 200 Millionen Euro Bundesfinanzhilfen für das Programm zur Verfügung. Im Jahr 2024 standen den hessischen Kommunen insgesamt 26 Millionen Euro an Fördermitteln für die Entwicklung ihrer Quartiere zur Verfügung. Limburg erhielt davon 1,6 Millionen Euro. Ob und in welcher Höhe die Stadt 2025 Förderungen aus des Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ erhält, entscheidet das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum im Laufe des Jahres. (Quelle Stadt Limburg)