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CDU-Kreistagsfraktion wirbt für Mehrwertsteuersenkung und Bürokratieabbau
Hotels und Restaurants sind auch im Westerwald stark durch erhebliche Kostensteigerungen und Personalnot belastet. Da gerade der umfassende Anstieg von zahlreichen Ausgabepositionen nicht vollständig an die Gäste weitergegeben werden kann, müssen die Betriebe immer größere Anstrengungen unternehmen. Dies berichteten Gastronomen in einer gut besuchten Veranstaltung der CDU-Kreistagsfraktion Westerwald in Höhr-Grenzhausen.


Fraktionsvorsitzender Stephan Krempel konnte bei dem Austausch im Hotel Heinz einige Betriebsinhaber im gastronomischen Bereich, die DEHOGA-Kreisvorsitzende Gülcan Rückert aus Nistertal sowie Landrat Achim Schwickert und den CDU-Bundestagskandidaten Harald Orthey begrüßen. Rückert berichtete anschaulich, unter welchem enormen Kostendruck die Gastwirte einerseits ständen. Zentral sei für sie aber das Problem der fehlenden Arbeitskräfte. Sie berichtete aus eigener Erfahrung, dass sie in ihrem Betrieb die Belegung zurückfahren musste, da sie nicht mehr ausreichend Personal gehabt hätte. Im Ergebnis müsse ihre Familie einen alteingessenen Hotel- und Gaststättenbetrieb in Nistertal schließen, weil dieser unter diesen Umständen nicht mehr wirtschaftlich führbar sei.
Über Personalprobleme berichtete auch Guido Kröf, Inhaber des Speise- und Veranstaltungslokals „Till Eulenspiegel“ in Höhr-Grenzhausen. Was ihm aber darüber hinaus zu schaffen mache, sei die hohe bürokratische Belastung. Dafür müsse er jeden Tag rund zwei bis drei Stunden einplanen. Zu bemängeln sei auch der schwierige Umgang mit den Corona-Ausgleichszahlungen, die bis heute noch nicht endgültig abgerechnet seien.
Leuchttürme sind gefragt
Den Blickwinkel von Wellness- und Veranstaltungshotels stellten Olaf Gstettner vom Hotel Zugbrücke in Grenzau und Gastgeberin Christina Heinz vor. Beide bestätigten, dass die massiven Kostensteigerungen – in den letzten fünf Jahren um die 35 % - kaum noch hereinzuholen seien. Man könne die Gäste nicht im gleichen Umfang belasten. Es käme hinzu, dass die Hotelgäste „den Gürtel vor Ort enger schnallen“. Es würden also weniger Leistungen dazu gebucht und man merke dies auch bei Getränken oder Speisen. „Auch wenn wir gerade so rum kommen, bleibt kaum noch Luft für notwendige Investitionen“, berichtete die Geschäftsführerin des Hotel Heinz die Situation anschaulich.
Der Inhaber von Hotel und Restaurant SteigAlm in Bad Marienberg, Stefan Weber, wagte angesichts dieser Rahmenbedingungen eine teilweise düstere Prognose: „Die Dorfkneipe wird sterben, da bin ich mir sicher“. Nur mit einer klaren Spezialisierung und einem attraktiven Angebot könnten Gastronomiebetriebe noch eine Zukunft haben. Dazu gehöre aber auch ein attraktives Angebot im Umfeld der Betriebe. Es „müsse auch attraktiv und spannend sein, in den Westerwald zu kommen“. Diesen Gedanken griff Landrat Achim Schwickert auf, der um „Erlebnis-Leuchttürme“ im Westerwaldkreis warb. Es sei wichtig, tatsächlich einige echte „Highlights“ im Kreis zu fördern, so dass sie für auswärtige Besucher auch als Anlaufpunkt attraktiv seien.
Harald Orthey: Mehrwertsteuersenkung und Bürokratieabbau
Abschließend stellte Harald Orthey die Pläne der CDU zur Förderung der Gastronomie vor. Die geplante Mehrwertsteuersenkung für Speisen auf einheitliche 7 Prozent werde eine deutliche Entlastung bringen. Aber auch der notwendige Bürokratieabbau mit der Entlastung von Berichts- und Nachweispflichten sei für die Gastronomen unabdingbar. Im Personalbereich sei es wichtig, dass auch weiterhin die Tarifpartner den Mindestlohn festsetzen. Politische und ideologische Vorgaben machten die Beschäftigung von Mitarbeiterinnen gerade im Aushilfsbereich unbezahlbar. Wenn es der Politik gelinge, regulatorischen Ballast abzuwerfen, könne die Bewirtung mit Speisen und Getränken Gästen und Gastronomen gleichermaßen Freude und Lebensqualität bringen, so Orthey abschließend. (Quelle CDU WW)