KOBLENZ/Kassel. Als die Arbeitnehmervizepräsidentinnen und -präsidenten des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT) sich in Kassel zur Frühjahrstagung trafen, ging es vor allem um die Frage, wie man das Ehrenamt in der Selbstverwaltung des Handwerks stärken kann. Aus dem Kammerbezirk der Handwerkskammer (HwK) Koblenz nahm Joachim Noll aus Stebach (Westerwald) teil. Er ist seit 2020 der höchste Arbeitnehmervertreter des deutschen Handwerks, einer von zwei Vizepräsidenten des DHKT und seit 2012 Arbeitnehmer-Vizepräsident der HwK Koblenz. Der Westerwälder Kfz-Mechanikermeister. vertritt die Interessen des Arbeitnehmerflügels und gilt als Garant für ausgeglichene handwerkspolitische Entscheidungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen.
Im Rahmen der Frühjahrstagung wurde er für sein mehr als zehnjähriges Engagement geehrt.
Am Zukunftsdialog Handwerk in Kassel nahmen Dr. Sabine Hepperle vom Bundeswirtschaftsministerium, Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerk und Stefan Körzell, Mitglied des DGB-Bundesvorstandes, teil. Sie waren sich einig, dass die Stärkung der Selbstverwaltung des Handwerks auch eine Stärkung der Demokratie in Deutschland bewirkt. In der „Kasseler Erklärung“ sind die wichtigsten Ziele dafür zusammengefasst. Das Engagement von zehntausenden Ehrenamtlichen in der handwerklichen Interessenvertretung und bei hoheitlichen Aufgaben wie Prüfungen sei die zentrale Basis der demokratischen Wirtschaftsordnung, heißt es dort. Deutschland befinde sich in einer tiefgreifenden Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Die ehrenamtlichen Interessenvertretungen in Innungen und Kammern „arbeiten daran, dass dies mit fairen Rahmenbedingungen für Betriebe und Beschäftigte geschieht“, unterstrichen die DHKT-Arbeitnehmervizepräsidentinnen und -vizepräsidenten.
Auch die Selbstverwaltung des Handwerks erlebt einen Generationenwechsel. 2024 finden in 34 Handwerkskammern Vollversammlungswahlen statt. Wenn gestandene Mitglieder ausscheiden, müsse man neue Ehrenamtliche gewinnen und die bisherige Erfahrung sichern. Dazu brauche man eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamt ebenso wie die Qualifizierung der Ehrenamtlichen in Kammern, Innungen und Prüfungsausschüssen. Außerdem will man die gesellschaftliche Vielfalt noch stärker in den Vollversammlungen der Kammern abbilden. (Quelle HWK Koblenz)