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Kreis Altenkirchen. Die Nachhaltigkeit ist in aller Munde, diese Herren aber halten sie sogar in den Händen: Wenn betagte Nähmaschinen wieder rattern, aus dem Fön heiße statt kalte Luft strömt und das 30 Jahre alte Radio erneut auf Empfang geht, dann haben die Aktiven des Reparatur-Cafés Wissen einmal mehr ganze Arbeit geleistet. Seit rund fünf Jahren kümmert sich das ehrenamtliche Team um die Defekte von kleineren Elektrogeräten. Entstanden ist die Gruppe aus der Zukunftsschmiede und der Ehrenamtsbörse der Verbandsgemeinde Wissen. Ursprünglich im Alten Zollhaus aktiv, ist das Reparatur-Café mittlerweile ins Kulturwerk umgezogen.

Und genau hier schaute jetzt auf eigenen Wunsch hin Landrat Dr. Peter Enders vorbei. Seine Verwunderung über die zahlreichen Autos vor der Halle setzte sich im Inneren fort, da aber schon gemischt mit purer Begeisterung: „Ich hätte nie gedacht, dass hier so viele Leute sind, sowohl bei den Helfern als auch den Besuchern. Es ist einfach toll zu sehen, mit welchem Engagement man hier bei der Sache ist und ein Zeichen gegen die Wegwerf-Gesellschaft setzt.“ Dem Lob konnte sich Bürgermeister Berno Neuhoff nur anschließen: „Hier ist keiner, der fragt, was bekomme ich denn dafür.“
Von Team-Sprecher Hermann Stausberg erhielt Landrat alle Hintergrundinformationen. So besteht die Reparatur-Gruppe aus über 20 Mitgliedern, alle verfügen durch ihre erlernten Berufe (Ingenieure, Techniker etc.) über das notwendige Know-how, den alten Geräten neues Leben einzuhauchen. Neben der Elektrik wird sich auch um die Mechanik gekümmert. Wichtig ist dabei die „Hilfe zur Selbsthilfe“: Meist packen die Besitzer der Geräte selbst mit an. Im Schnitt kommen rund 25 „Kunden“ zu den Terminen. Das Café hat an jedem 2. Mittwoch im Monat von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Das Einzugsgebiet ist dabei nach Angaben von Stausberg enorm groß: von Freudenberg bis Flammersfeld. So versprach auch Landrat Enders, demnächst einmal „privat“ nach Wissen zu kommen, denn: „Ich schmeiße nur ungern Dinge weg.“

Da es sich beim Reparatur-Café um eine Ehrenamtsinitiative handelt, ist der Service kostenlos, allerdings ist ein kleiner Obulus immer willkommen. Und die allermeisten Besucher wissen den Dienst auch sehr zu schätzen. Denn wie Stausberg abschließend berichtete, konnte das Team bereits über 4000 Euro für soziale Projekte in der Region spenden. (Quelle Kreis Altenkirchen)