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Jeden Tag sterben Menschen irgendwo in Deutschland an einem Herzstillstand. Oftmals könnte der Tod durch ein schnelles Eingreifen von Passanten oder beteiligten Personen verhindert werden. Denn in der Regel dauert es zwischen acht und zwanzig Minuten bis der Rettungsdienst vor Ort ist. Für viele ist das ohne vorab geleistete Erste-Hilfe zu spät.
Der Magistrat der Stadt Limburg hat als Unterstützung zu Erste-Hilfe-Maßnahmen 25 Laien-Defibrillatoren bei der Björn Steiger Stiftung in Auftrag gegeben.

Bei Laien-Defibrillatoren, auch als automatisierte externe Defibrillatoren (AEDs) bekannt, handelt es sich um tragbare Geräte, die dazu dienen bei plötzlichem Herzstillstand oder lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen elektrische Schocks abzugeben, um das Herz in einen normalen Rhythmus zurückzubringen. Diese Geräte sind so konzipiert, dass auch Menschen ohne medizinische Ausbildung sie verwenden können.
Neun AED-Geräte wurden bereits an Standorten in der Fußgängerzone sowie den Bürgerhäusern in den Stadtteilen installiert.
„Uns ist es wichtig, dass im Notfall jedem Bürger an seinem Wohnort ein Defibrillator zur Verfügung steht“, teilt Michael Stanke, 1. Stadtrat mit. Daher werden sukzessiv weitere Standorte für die verbleibenden 16 Defibrillatoren ausgewählt. Diese werden dann abschnittsweise dort installiert. Das solle das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger stärken und im besten Fall Leben retten. Bereits 2021 waren hierzu fünf Notrufsäulen an belebten Plätzen wie dem Neumarkt aufgestellt worden.

Standorte aktuelle AED-Geräte außerhalb an Gebäuden:
1. Eschhofen: Bürgerhaus Eschhofen Sportplatzstraße 15; 65552 Limburg (gegenüber dem Eingangsbereich am Umkleidegebäude)

2. Lindenholzhausen: Bürgerhaus Lindenholzhausen, Am Wingert 6, 65551 Limburg, (rechts neben der Eingangstür zum Saal)

3. Linter: Bürgerhaus Linter, Jahnstraße 3, 65550 Limburg, (Rechts neben der Eingangstüre)

4. Staffel: Bürgerhaus Staffel, Ringstraße 13, 65556 Limburg (links neben der Eingangstür)

5. Offheim: Bürgerhaus Offheim, Dietkircher Straße 1, 65555 Limburg (neben der Eingangstüre)

6. Ahlbach: Bürgerhaus Ahlbach, Langstraße 5, 65554 Limburg (neben der Eingangstür)

7. Dietkirchen: Bürgerhaus Dietkirchen, Am Sportplatz 1, 65554 Limburg

8. Altes Rathaus, Werner-Senger-Straße, 65559 Limburg, Standsäule in der Fußgängerzone gegenüber des Karstadteingang

9. Fußgängerzone /Ecke Neumarkt: Werner-Senger-Straße, 65559 Limburg (Standsäule zwischen Thalia und H&M)

Als weitere Standorte in Betracht kommen Kindergärten, Kirchen, Friedhöfe sowie Sportplätze, sofern diese nicht in unmittelbarer Nähe eines Bürgerhauses sind, wie in Eschhofen und Linter. Hierbei sollen die Ortsbeiräte der Stadtteile miteinbezogen werden.

Die Laien-Defibrillatoren sollen an den Standorten während 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Für den Notfall kann der Laien-Defibrillator aus der Box entnommen und dank des Akkus zur hilfsbedürftigen Person gebracht werden. Per akustischer Anleitung wird der Helfende genau angeleitet, wie das Gerät benutzt werden soll. Damit das Gerät einen Stromimpuls abgeben kann, muss die hilfsbedürftige Person einen Herzschlag aufweisen. Daher werden zusätzlich an der Box des Laien-Defibrillators in sechs Schritten die Wiederbelebung einfach erklärt.
„Wir möchten zusätzlich dazu aufrufen, dass Beteiligte im Notfall keine Scheu zeigen einzugreifen und Erste-Hilfe zu leisten. Das Schlimmste, was Sie tun können, ist nichts“, betont Stanke.

Um Sicherheit im Umgang mit den Defibrillatoren zu vermitteln, bietet die Stadt Limburg gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung zwei kostenfreie Wiederbelebungsschulungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger im Frühjahr und Herbst 2024 an. Eine Information zu den Terminen erfolgt im Nachgang.
Drei zusätzliche Laien-Defibrillatoren stellt die Stiftung kostenfrei zur Verfügung. Alle Geräte werden in den ersten acht Jahren nach der Inbetriebnahme von der Stiftung gewartet und betreut. Die Kosten pro Gerät innerhalb dieser Zeit belaufen sich auf 3.000 Euro. Danach entstehen alle vier Jahre Folgekosten von insgesamt 3.250 Euro sowie weitere Kosten im Falle einer Nutzung der Defibrillatoren und einem notwendigen Austausch der Batterie und Elektroden durch die Stiftung.

Auch in den Gebäuden der Stadtverwaltung befinden sich seit Beginn des Jahres sechs neue Defibrillatoren, die im Notfall eingesetzt werden können.
Etwa 100.000 Menschen sterben in Deutschland im Jahr aufgrund eines plötzlichen Herztodes. 40 % der Betroffenen sind im Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Im Alter von eins bis 40 Jahren kommt es jährlich bei ungefähr 2.000 Menschen mit einer hohen Dunkelziffer. Überleben ohne bleibende Schäden kann ein Betroffener nur bei sofortiger Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Ersthelfer. Denn jede Minute ohne Sauerstoff führt zu irreparablen Schäden.

Die Björn Steiger Stiftung hat sich mit ihrem Projekt „Herzsicher“ zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Städten und Landkreisen ausreichend öffentlich zugängliche Laien-Defibrillatoren zur Verfügung zu stellen und die Bürgerinnen und Bürger mit Wiederbelebungsmaßnahmen vertraut zu machen. So kann die Überlebenschance eines Betroffenen im Notfall in dieser Region deutlich steigen. Auch ohne Vorerkrankung kann der Herztod jeden treffen. (Quelle Stadt Limburg)