Der Westerwaldkreis verleiht den Ehrenpreis Deutsche Keramik 2017 an Heiner Balzar aus Höhr-Grenzhausen. Gestiftet wird der Ehrenpreis Deutsche Keramik zur Würdigung des Lebenswerkes lebender deutscher Keramikerinnen und Keramiker, die sich durch besondere künstlerische Leistungen hervorgetan und die Entwicklung des künstlerischen Schaffens im Bereich Keramik wesentlich mitgeprägt haben.
Der 79-jährige Künstler erhält den Ehrenpreis für seine Arbeiten in Salzglasiertem Steinzeug, mit welchen er die Keramik formal und gestalterisch beeinflusst und weit über die Region hinaus geprägt hat.
Zahlreiche Preise und Ehrungen tragen diesem Lebenswerk Rechnung. So sind die Arbeiten Heiner Balzars im Bereich der Entwicklung und Neuausrichtung historisch verwurzelter Glasurentwicklung und passender Brennverfahren, speziell bezogen auf eine erwünschte, moderne Farbigkeit im Bereich des etablierten Salzbrandes von großer regionaler und überregionaler Bedeutung. Ebenso gelten baukeramische Arbeiten und Eigenentwicklungen aus der Hand Balzars in der Öffentlichkeit als sichtbare Zeichen keramischer und künstlerischer Kompetenz außergewöhnlicher Art. Paradebeispiel hierfür ist die Sanierung der Karl Marx Allee in Berlin.
„Arbeiten mit Ton eröffnet Wege in vielfältigen Richtungen. Aber immer – gleich, wohin man geht, stößt man an die Grenzen der materialbedingten Möglichkeiten. Der Bereich dieser Grenzen fasziniert mich immer aufs Neue. Und Ton, das Material der mechanischen und handwerklichen Verformung, überzeugt mich nicht
nur – ihm bin ich auch emotional verbunden,“ so Heiner Balzar selbst.
Landrat Achim Schwickert überbrachte Heiner Balzer persönlich die Entscheidung des Kreistages, mit dem Ehrenpreis für Keramik sein Lebenswerk zu würdigen: „Sein keramisches Schaffen und die Bedeutung seiner Arbeiten für die Region sind beispielgebend für Generationen von Keramikerinnen und Keramiker. Ich bin stolz, einen solchen Künstler im Westerwaldkreis beheimatet zu sehen.“
Bisher wurde der Ehrenpreis viermal vergeben, zuletzt in 2008. Verliehen wird er in Form einer Urkunde sowie einer signierten Goldmedaille.
Die offizielle Preisverleihung, die mit einer großen Einzelausstellung verbunden ist, wird im Beisein vieler Gäste aus Politik, Wirtschaft und Keramik am 30. April 2017 um 15 Uhr im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen stattfinden.