Der Stadtbürgermeister von Höhr-Grenzhausen, Michael Thiesen hat gestern Abend den anwesenden Bürgern bei der Info-Veranstaltung zum Neubaugebiet „Vallendarer Törchen“ im Stadtteil Höhr Rede und Antwort gestanden. Auch andere Vertreter der Stadt waren vor Ort und informierten über die Rahmenbedingungen und die rechtlichen Grundlagen. Die Bürger interessierte vor allem der naturschutzrechtliche Aspekt am Neubaugebiet. Die anwesenden Fachleute informierten dabei über schützenswerte Arten, vorhandene Biotope und den Vogelbestand am „Vallendarer Törchen“. Aktuellen Untersuchungen zufolge, gibt es aus umwelt- und naturschutztechnischer Sicht keine Einwände gegen das Projekt. Es konnten im Untersuchungszeitraum von April bis Juni Fledermäuse und Vögel beobachtet werden, die durch das Baugebiet aber nicht gefährdet sind. Allerdings wurde in den jetzigen Überlegungen das Plangebiet reduziert, bzw. entsprechende Ersatzflächen ausgewiesen.
Wie üblich erfolgten auch Bodenuntersuchungen auf eventuelle Belastungen oder Altlasten. Bei den Arbeiten konnten laut Bürgermeister Thiesen und dem stellenweise recht oberleherhaft daherkommenden Ressortleiter der Stadtverwaltung aber keine Schadstoffe festgestellt werden. Die entsprechenden Gutachten lagen zur Einsichtnahme für die interessierten Bürger aus. Am amüsantesten waren die Diskussionen um die Größe des verwendeten Baggers, dessen Schaufel und das Vorgehen bei der Entnahme von Bodenproben.
Im angrenzenden Bereich, wo die Stadt in einem anderen Projekt ursprünglich einen Kindergarten geplant hatte, wurden bei Untersuchungen Schwermetalle im Boden gefunden. Dabei könnte es sich um Rückstände früherer Firmen in dem Bereich handeln, so die Vermutung. Konkret wurden Blei, Arsen und Quecksilber genannt. Von einem Seuchengebiet sei man dennoch weit entfernt, so die Aussage der Verwaltung.
Schon seit den 80/90er Jahren existiert in Höhr-Grenzhausen ein Flächennutzungsplan im Teilbereich, der künftig das „Vallendarer Törchen“ werden soll. Die Pläne wurden schon damals wie üblich zweimalig ausgelegt, es gab keine Einwände aus der Öffentlichkeit, machte Bürgermeister Thiesen gleich mehrmals deutlich. Auf Nachfrage bestätigte er auch, dass die Stadt Höhr-Grenzhausen das Projekt selber umsetzen und nicht auf Dritte, bzw. externe Investoren für die Erschließung zurückgreifen will. Eine Garantie dafür gab er aber nicht ab.
Bleibt unter dem Strich die Frage, welches Gesamtziel die Stadt Höhr-Grenzhausen mit dem Fachmarktzentrum an der Autobahn, einem Seniorenbegegnungspunk, barrierefreiem Wohnen in der Innenstadt und dem „Vallendarer Törchen“ verfolgt. Grundsätzlich besteht derzeit noch der Status eines „Mittelzentrums“, damit gibt es auch die Möglichkeit finanzieller Zuwendungen von Land und Bund. Die Stadt Höhr-Grenzhausen steht nicht unmittelbar vor dem Verlust von Status und Finanzmitteln, geprüft werden die Voraussetzungen dafür aber fortlaufend. Höhr-Grenzhausen muss also was tun um den Anschluss nicht noch weiter zu verlieren und setzt dabei eben auf Wachstum.