Verbandsgemeinden und Landkreis verbessern Warnung der Bevölkerung
Der Westerwaldkreis und seine zehn Verbandsgemeinden haben beschlossen, in interkommunaler Zusammenarbeit ein zukunftsfähiges Sirenenwarnsystem für rund vier Millionen zu errichten. Die Kosten werden dabei zu zwei Dritteln vom Kreis und zu einem Drittel von der jeweiligen Verbandsgemeinde übernommen. Unterstützung erhalten die Westerwälder Kommunen von Bund und Land, aber nur für die ersten 36 Sirenen. Im August begann eine Fachfirma mit dem Aufbau der neuen elektronischen Sirenen, die in den kommenden vier Jahren in allen Gemeinden und Städten installiert sein sollen.
„Wir erweitern mit dem Sirenennetz die bereits bestehenden, vielfältigen Warnmöglichkeiten für die Bevölkerung und machen den Westerwaldkreis noch sicherer. Sirenen sind auch in unserer heutigen digitalen Gesellschaft ein wichtiges Instrument, um die Bevölkerung auf eine Gefahrenlage aufmerksam zu machen. Ihr großer Vorteil ist, dass wir nahezu alle Menschen erreichen und ihnen mit einem einminütigen, gleichbleibenden Heulton signalisieren: Bitte informieren Sie sich über die Warn-Apps, die Webseite oder Social-Media-Kanäle, das Radio und weitere Informationskanäle“, erklärt Landrat Achim Schwickert. „Ein entscheidender Unterschied zu den früheren Sirenen ist, dass die neuen Sirenen auch bei einem Stromausfall über lange Zeit weiter funktionsfähig sind“, ergänzt der Landrat weiter. Zusätzlich überwacht eine intelligente Steuerung die Funktionalität der Sirenen und meldet selbstständig Fehler in der Kommunikation.
So wird im Westerwaldkreis im Schadensfall gewarnt
Ergänzend zu den stationären Sirenen hat der Westerwaldkreis 20 mobile Hochleistungslautsprecher im Wert von rund 105.000 Euro beschafft und den Verbandsgemeinden übergeben. Diese können mit Feuerwehrfahrzeugen mobil eingesetzt werden. Dafür wurde das Kreisgebiet in knapp 450 Warnbezirke unterteilt, damit im Schadensfall schnell Lautsprecherdurchsagen durchgeführt werden können.
Im Notfall erhalten Bürgerinnen und Bürger Warnungen unter anderem über die kostenlosen Warn-Apps NINA und KATWARN, die beispielsweise bei Großbränden, Gefahrstoffausbreitungen und Hochwasser Verhaltenstipps geben. Seit dem vergangenen Jahr besteht zusätzlich die Möglichkeit, über Cell Broadcast Warnnachrichten direkt auf Mobiltelefone zu senden. Daneben warnen Kreis und Verbandsgemeinden im Bedarfsfall unter anderem über Pressemitteilungen, die Internetseiten, Social-Media-Kanäle und den Rundfunk.
Bund testet am 14. September Warn-Apps und Cell Broadcast
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) versendet an diesem Tag gegen 11 Uhr eine Warnung über das Modulare Warnsystem (MoWaS). Diese Warnung wird über die Warn-Apps (KATWARN und NINA), Cell Broadcast und auch über TV- und Radiosender weitergegeben und verbreitet. Eine Entwarnung über diese Systeme erfolgt gegen 11.45 Uhr. Die Sirenen im Westerwaldkreis werden allerdings an diesem bundesweiten Warntag noch stumm bleiben.
Foto: © Westerwaldkreis/Carolin Faller
BUZ: Auf dem Rathaus in Bad Marienberg ist seit kurzem eine der Sirenen installiert. (Quelle Westerwaldkreis)