Die Unternehmerinnen und Unternehmer in Rheinland-Pfalz blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Diese positive Bilanz zog Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Abend der Landesvereinigung Rheinland-Pfälzischer Unternehmerverbände (LVU) im Mainzer Schloss. Die Wirtschaft präsentiere sich in einer starken Verfassung. Dies sei das Ergebnis guter Rahmenbedingungen im Land und der guten Arbeit der Unternehmerinnen und Unternehmer, so die Ministerpräsidentin in ihrer Ansprache.
Getrübt werde das gesamtdeutsche Bild durch Ereignisse in anderen Bundesländern. Das laufende Strafverfahren gegen die Deutsche Bank, der Abgasbetrug in der Autoindustrie und der Konkurs von Air Berlin hätten die bewährte Marke „Made in Germany“ beschädigt, bedauerte Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Diese Ereignisse bedeuten einen massiven Vertrauensverlust gegenüber der deutschen Wirtschaft. Das betrifft nicht nur die Reputation der Unternehmen im globalen Markt, sondern auch die Rolle von Unternehmen als Arbeitgeber für Fachkräfte.
Noch gebe es keinen flächendeckenden Fachkräftemangel in Rheinland-Pfalz. Doch viele Unternehmer befürchteten, Stellen nicht mehr besetzen und Aufträge nicht annehmen zu können. Deshalb habe die Landesregierung am Ovalen Tisch gemeinsam mit den Sozialpartnern eine Strategie zur Fachkräftesicherung vereinbart. Diese werde im kommenden Jahr fortgeschrieben. Aufgrund des demografischen Wandels sei die Wirtschaft zudem auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Es ist höchste Zeit, dass wir klar strukturierte Wege finden, um eine legale Arbeitsmigration zu ermöglichen.“ Ein Zuwanderungsgesetz müsse auch Chancen für hier lebende Asylbewerber bieten, deren Qualifikationen dringend benötigt würden.
Motor der wirtschaftlichen Entwicklung sei die Digitalisierung, so die Ministerpräsidentin. Deshalb arbeite die Landesregierung mit aller Energie an einer flächendeckenden Breitbandversorgung. Digitalisierung biete auch Chancen für ganz neue Geschäftsmodelle. Die Förderung von Startups sei ein Schwerpunkt der Wirtschaftspolitik des Landes.
Wirtschaftsminister Volker Wissing hat hierzu eine Gründungsallianz ins Leben gerufen, mit dem Ziel, alle Akteure zu vernetzen, um so in Rheinland-Pfalz ein bestmögliches Umfeld für Unternehmensgründungen zu schaffen. „Wir wollen perfekte Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer in Rheinland-Pfalz. Sie bringen Dynamik, sie bringen Wachstum – all das sind Zutaten für einen starken Wirtschaftsstandort“, sagte Wissing aus Anlass des Wirtschaftstreffs.
So habe das Wirtschaftsministerium beispielsweise mit dem Innovationsfonds Rheinland-Pfalz II Ende 2016 ein wichtiges Förderinstrument zur Unterstützung von technologieorientierten Gründungen auf den Weg gebracht. „Mit den Beteiligungen wird das Eigenkapital der Technologieunternehmen gestärkt und damit eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung und Markteinführung von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen geschaffen“, so der Wirtschaftsminister.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer schloss ihre Rede mit einem Aufruf an die Unternehmerinnen und Unternehmer des Landes zur Zusammenarbeit. „Wenn wir uns gemeinsam um die Fachkräftesicherung, den Wissenstransfer und um gute Arbeit in der digitalen Arbeitswelt kümmern, wird die rheinland-pfälzische Wirtschaft weiter stabil und erfolgreich bleiben.“