Die Westerwälder CDU-Abgeordnete und bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Jenny Groß, hat die Landesregierung um Sachstandsinformationen zu den befristeten Arbeitsverhältnissen von Lehrkräften an rheinland-pfälzischen Schulen gebeten. Die Antworten auf die Anfrage liegen nun vor.
„Zunächst einmal scheint die Landesregierung sich der Lage der Lehrkräfte mit
solchen Verträgen nicht bewusst zu sein, denn sie weisen entschieden ab, dass diese teils zeitlich unsicheren Arbeitsverhältnisse zu prekären Lagen der Lehrkräfte führen. In der Realität jedoch müssen Lehrkräfte mit befristeten Arbeitsverhältnissen damit rechnen, keine Vertragsverlängerung für bspw. die Sommerferienzeit zu erhalten. In manchen Fällen erhalten sie dann aber wieder zu Beginn des neuen Schuljahres einen weiteren befristeten Vertrag. Was die betroffen Lehrkräfte dann in den sechs Wochen ohne Anstellung und ohne Bezahlung machen, das scheint die Landesregierung nicht zu kümmern.
Dies schafft so natürlich überhaupt keine Perspektive und da braucht sich das Bildungsministerium nicht wundern, wenn Lehramtsanwärter oder Lehrkräfte in andere Bundesländer abwandern. Da hilft dann auch der so viel zitierte und aufgestockte Vertretungspool nicht mehr aus. Wir brauchen mehr Lehrer wie Vertretungslehrer und vor allem mehr Planstellen, die Unterrichtsversorgung muss zu 105 Prozent gewährleistet werden können“, erklärt Groß.
Im vergangenen Schuljahr 2021/2022 hatten laut Auskunft der Landesregierung 336 Personen ein befristetes Arbeitsverhältnis als Vertretungslehrkraft. In allen 336 Fällen endete der Arbeitsvertrag im Zeitraum vom 22.07.2022 (letzter Schultag vor den Ferien) bis zum 31.07.2022.
In nur 24 Fällen erhielten Vertretungslehrkräfte eine Vertragsverlängerung über die
Sommerferien hinaus.
„Die Antwort der Ministerin ist ernüchternd und zeigt einmal mehr, welche Wertschätzung Rheinland-Pfalz den Lehrkräften gegenüber bringt. Wir als CDU- Opposition werden hier weiter mehr Planstellen und Unterstützung für die vielen engagierten Vertretungslehrkräfte fordern“, fasst Jenny Groß die Informationen zusammen. (Quelle Jenny Groß)