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Der Ausfall kritischer Infrastrukturen (Kritis): Wenn Strom- oder Gasversorgung, Wasserver- oder -entsorgung oder IT- und Telekommunikation nicht oder nur eingeschränkt funktionieren, sollte man gerüstet sein. Darum ging es bei einem eintägigen Workshop des Verwaltungsstabs für den Katastrophenfall der Altenkirchener Kreisverwaltung unter Leitung von Dr. Hans-Walter Borries, Direktor des Instituts für Wirtschafts- und Sicherheitsstudien Firmitas an der Universität Witten/Herdecke. Mit dabei waren zudem Vertreter der „Blaulicht-Organisationen“ (BOS) im Kreis.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) definiert die kritischen Infrastrukturen als „Versorgung mit unentbehrlichen Gütern und Dienstleistungen“, dazu zählen laut BBK Wasser, Energie, Ernährung, Finanz- und Versicherungswesen, Gesundheit, Informationstechnik und Telekommunikation, Medien und Kultur, Staat und Verwaltung sowie Transport und Verkehr.



Landrat Dr. Peter Enders betonte in seiner Einführung die hohe Aktualität des Themas sowie die Wichtigkeit eines Präventionskonzeptes, um als Verwaltung und als Verwaltungsstab im Katastrophenfall auf einen möglichen langanhaltenden Stromausfall oder eine Gasmangel-Lage besser vorbereitet zu sein. Das Stichwort sei Resilienz des Kreises für Kritis-Lagen. Hierzu werde es auch eine wissenschaftliche Studie geben. Wichtig ist dem Landrat, „dass die Kolleginnen und Kollegen Routine gewinnen für den Ernstfall. Deshalb haben wir die Stabsarbeit intensiviert.“ 

Neben der Behandlung von Themen wie „Strom-Blackout-Gefahren“, Cyberangriffe auf die Verwaltungs-IT und einer Verknappung der Energieerzeugung im Krisenfall ging Borries, der auch stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes für den Schutz Kritischer Infrastrukturen BSKI e. V ist, auf Unwettergefahren wie Starkregen und damit verbundene Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen ein. In zwei integrierten Workshops widmeten sich die Stabsmitglieder zwei denkbaren Schadenslagen mit Auswirkungen auf und den längerfristigen Ausfall von einzelnen Kritis-Sektoren: Einmal ging es um eine „Winterschadenslage“ mit großen Schneemengen und eisigen Temperaturen, einmal um eine „Hitze-Sommerlage“. Kommt es in Folge eines solchen Ereignisses beispielswese zu langandauerndem Stromausfall, würde sich das auch auf andere Bereiche wie das Gesundheitswesen auswirken: Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie die häusliche Pflege, aber auch Apotheken und Labore könnten dann durch den Funktionsausfall von Geräten oder der Kühlung betroffen sein. Wichtig, das machte Borries deutlich, sei es daher, die Eigenversorgungsfähigkeit zu stärken, wozu auch die persönliche Vorsorge jedes Einzelnen zählt, so dass sich möglichst viele Menschen ausreichend selbst versorgen können. (Quelle Kreis Altenkirchen)