Sessenhausen (ots)
Am Donnerstag, 03.03.2022 kontrollierte die Schwerverkehrskontrollgruppe der Verkehrsdirektion Koblenz gegen 11:00 Uhr auf der BAB 3, Rastplatz Sessenhausen einen 12-Tonner LKW eines osteuropäischen Unternehmens. Der LKW war mit circa 2 Tonnen Stückgut beladen und auf dem Weg zu einer Entladestelle in Süddeutschland.
Im Rahmen der Überprüfung stellten die Kontrolleure zunächst fest, dass die Gültigkeitszeitraum des Führerscheins des Fahrers bereits im Dezember des vergangenen Jahres abgelaufen war. Er führte den LKW somit ohne gültige Fahrerlaubnis. Auch die vorgelegte Fahrerkarte war ungültig und durfte nicht mehr für Lenkzeitaufzeichnungen genutzt werden. Die Fahrt war für den 39-jährigen osteuropäischen Fahrer somit an der Kontrollstelle zu Ende.
Im Rahmen der technischen Überprüfung des LKW fielen den Kontrolleuren dann ein erheblicher Ölverlust am Motor, ein Mangel an der Bremsanlage und zwei abgefahrene Reifen an der Hinterachse auf. Aufgrund dessen, dass auf der Anzeige des eingebauten Fahrtenschreibers dauerhaft auf eine Sicherheitsverletzung und eine Geberstörung hingewiesen wurde, wurde der Fahrer diesbezüglich befragt. Da er zu den Feststellungen alle Angaben verweigerte, wurde der LKW in eine Fachwerkstatt abgeschleppt.
In der Werkstatt folgte schließlich eine intensive Nachsuche, denn die Gesamtumstände erweckten bei den Kontrolleuren zu dem Verdacht, dass möglichenfalls eine Tachomanipulation vorliegen könnte. Sukzessive mussten Kabelstränge und elektrische Baukomponenten des Fahrtenschreibers geprüft werden. Im Ergebnis bestätigte sich der Verdacht, denn die Kontrolleure fanden letztendlich fachmännisch manipulierte Bauteile. Durch den festgestellten Eingriff in die Gerätetechnik hatte der Fahrer die Möglichkeit, Ruhezeiten im Fahrtenschreiber aufzuzeichnen, obwohl das Fahrzeug tatsächlich gelenkt wurde.
Doch an dem LKW war aber nicht nur der Fahrtschreiber manipuliert. Die durchgeführte Nachsuche führte auch zum Auffinden einer Manipulation an der AdBlue-Anlage. Hierdurch wurde das Abgasverhalten des Fahrzeugs negativ beeinflusst und es wurden deutlich mehr Schadstoffe ausgestoßen.
Die manipulierten Baukomponenten wurden sichergestellt und gegenüber Fahrer und Unternehmen entsprechende Anzeigen erstattet. Die Weiterfahrt wurde untersagt und wird erst nach einem ordnungsgemäßen Rückbau und entsprechenden Prüfungen wieder gestattet. (Quelle Polizei Montabaur)