Landrat appelliert an Ungeimpfte Wissen/Kreisgebiet. Das Landesimpfzentrum für den Kreis Altenkirchen in Wissen wird wie fast alle Impfzentren im Land Ende September geschlossen. Einige Impfzentren werden zunächst in einem Stand-by-Betrieb weiterlaufen. Die aktuellen Zahlen des Wissener Impfzentrums bestätigen dabei den bundesweiten Trend: Die Zahl der Anmeldungen für eine Impfung nimmt insgesamt ab. So verzeichnete man in der Woche vom 19. bis 24. Juli in Wissen insgesamt 2.490 Impfungen, diese Zahl lag zuvor zeitweise bei weit über 3.500. Der Anteil der Erstimpfungen in dieser Woche lag bei 685. Durchschnittlich wurden in der letzten Woche täglich 415 Impfungen durchgeführt. Es ist genug Impfstoff da „Der Blick auf die Statistik zeigt, dass die Impfkampagne an Fahrt verliert. Ich kann nur an alle diejenigen appellieren, die noch nicht geimpft sind: Nutzen Sie die Chance, sich selbst und andere zu schützen! Weder die Impfstoffmenge noch eine lange Wartezeit oder das Anmeldeverfahren hindern jetzt an einer Impfung“, sagt Landrat Dr. Peter Enders.
Das Wissener Impfzentrum stellt ab dem 1. August den Betrieb auf Impfen ohne Anmeldung um. Das heißt, alle Personen, die nach der Impfverordnung des Bundes impfberechtigt sind, können montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 15.45 Uhr ohne Anmeldung beim Impfzentrum eine Impfung erhalten. Das gilt auch für alle, die ihren Wohnsitz nicht im Kreis Altenkirchen haben. Bei Bedarf werden die Zeiten nochmals ausgeweitet. Termine, die über die Terminvergabe des Landes vereinbart sind, bleiben natürlich bestehen. Schwierig: Impftermin für Jugendliche ohne Vorerkrankung Kritisch sieht Enders die derzeitige Praxis bei der Impfung von Jugendlichen ohne Vorerkrankung: Die Impfzentren nehmen bisher anders als in Nordrhein-Westfalen in Rheinland-Pfalz diese Impfung nicht vor. Allerdings: Viele Kinder- und Hausärzte impfen zurzeit nur solche Jugendlichen mit Biontech, bei denen eine Vorerkrankung besteht – so empfiehlt es die Ständige Impfkommission (Stiko). Dennoch können gemäß Europäischer Arzneimittel-Agentur auch Jugendliche im Alter zwischen 12 und 16 Jahren geimpft werden, die keine Vorerkrankung haben. Allerdings ist es für betroffene Eltern bislang schwierig, eine Arztpraxis zu finden, die die Impfung vornimmt. Das Land hatte zwar angekündigt, betroffene Eltern erhielten über den Patientenservice der Kassenärztlichen Vereinigung unter 116117 Unterstützung bei der Arztsuche. „Allerdings wissen wir von etlichen Eltern, die hier zunächst auf Unwissenheit trafen. Diese Lösung war offensichtlich intern nicht besprochen.“ Zwischenzeitlich gebe es aber positive Rückmeldungen von betroffenen Eltern, die Impfmöglichkeiten bekämen. Enders: „Wenn wir die Impfhürden jetzt so niedrig wie möglich halten wollen, dürfen wir die Familien nicht alleine lassen und müssen ihnen helfen, Impfmöglichkeiten zu finden, auch mit Blick auf den Schulstart. Dazu gehört auch, dass Ärztinnen und Ärzte wissen, dass sie die Jugendlichen ohne Vorerkrankung impfen können und sich dabei keiner Haftungsfrage aussetzen müssen. Hier ist gegebenenfalls die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) stärker gefordert, Aufklärung zu betreiben.“ Der Weg zum Wissener Impfzentrum Das Impfzentrum befindet sich im Gebäude der Westerwald Bank (Rathausstraße 56), der Zugang erfolgt über den Eingang im Untergeschoss vom Platz des Wissener Jahrmarktes aus. Hier und auf dem Parkdeck Ecke Marktstraße/Bahnparallele stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Die Anfahrt in Wissen ist innerörtlich ausgeschildert („Landesimpfzentrum“). Aufgrund der Baumaßnahmen in der Rahausstraße empfiehlt sich die Anfahrt von der Bahnparallele aus. (Quelle Kreis Altenkirchen)