Impfzentren starten Ausgabe der Impfnachweise mit QR-Code für digitalen Impfpass – Land erhält Zusatzlieferung AstraZeneca
Alle 32 Impfzentren in Rheinland-Pfalz sind vom morgigen Mittwoch an technisch in der Lage, nach der Corona-Schutzimpfung einen Impfnachweis mit QR-Code zum Erstellen des digitalen Impfpasses auszustellen. Das erläuterte Gesundheitsminister Clemens Hoch bei einem Termin mit Landesimpfkoordinator Daniel Stich und Heiko Sippel, Landrat des Landkreises Alzey-Worms, im Impfzentrum Alzey. „Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer, die in einem Impfzentrum geimpft werden, werden landesweit spätestens Ende dieser Woche beim Auschecken nach der Impfung einen Impfnachweis mit QR-Code erhalten. Anschließend müssen sie diesen lediglich mit der vom Bund beziehungsweise vom RKI zur Verfügung gestellten Corona-Warn-App oder der CovPass-App einscannen und haben dann ihren digitalen Impfpass im Handy hinterlegt.“ Zusätzlich erhalten die Personen den Impfnachweis mit QR-Code auch als E-Mail. Hoch wies darauf hin, dass es sich bei der digitalen Variante um eine zusätzliche Option handele - auch der Nachweis auf Papier und im Impfpass bleibe anerkannt.
Die aktuell mehr als 700.000 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer, die in einem Impfzentrum oder in einer Senioreneinrichtung bereits ihren vollständigen Impfschutz erhalten haben, werden ihren Impfnachweis mit QR-Code automatisiert per E-Mail und per Post zugesandt bekommen, kündigte Hoch an. „Sie müssen dafür nichts weiter unternehmen. Das gilt ebenso für Personen, die beispielsweise in Justizvollzugsanstalten, bei der Polizei, in der Eingliederungshilfe oder über Betriebsärzte geimpft worden sind, wenn das Land in die Dokumentation eingebunden ist“, sagte Hoch. Der automatisierte Versand soll in spätestens zwei Wochen starten. Die Zeitspanne ergibt sich aufgrund der großen Datenmengen, die beim Bund zur nachträglichen Erstellung des QR-Codes abgeglichen werden müssen. Personen, die über ihre Ärztin oder ihren Arzt geimpft wurden, können den entsprechenden Impfnachweis mit QR-Code in der Apotheke erhalten, erläuterte Hoch.
„Wir sind sehr zufrieden, dass wir in Rheinland-Pfalz die technische Umsetzung sehr schnell und sehr verlässlich meistern konnten. Hauptgrund dafür ist, dass wir die Impfungen über unsere eigene Impfdokumentation betreuen und dokumentieren. Mit unserer Vorgehensweise haben wir alle wichtigen Daten von der Anmeldung bis zur Auswertung in einem System. Dafür gebührt auch meiner Vorgängerin, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, großer Dank“, sagte Hoch. Der Minister verwies darüber hinaus auf die steigende Bedeutung, die dem digitalen Impfpass in den kommenden Wochen zukommen dürfte. „Wir steuern auf einen sehr guten Sommer zu. Die Inzidenzzahlen sinken, die Impfzahlen steigen kontinuierlich an. Stand heute haben wir in Rheinland-Pfalz nahezu drei Millionen Corona-Schutzimpfungen verabreichen können, rund 1,1 Millionen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer sind bereits vollständig geimpft. Das gute und stabile Impftempo hat dabei nicht nur erste Effekte auf die Inzidenzen. Es ermöglicht auch mehr Freiheiten. Umso wichtiger ist es, dass wir die Voraussetzungen für den digitalen Impfpass in Rheinland-Pfalz schnell umsetzen konnten“, sagte Hoch.
Der Minister kündigt darüber hinaus an, dass Rheinland-Pfalz spätestens in der kommenden Woche nach Gesprächen mit dem Bund eine zusätzliche Impfstofflieferung von mehr als 20.000 Dosen AstraZeneca erhalten wird. „Dies wird die Impfkampagne bei den über 60-Jährigen weiter beschleunigen“, sagte Hoch. Bereits jetzt hätten in dieser Gruppeüber 80 Prozent eine Erst- und fast 50 Prozent schon ihre Zweitimpfung erhalten. Darüber hinaus kündigte Hoch an, dass es demnächst auch eine Ausgleichslieferung vom Bund für anteilig zu wenig gelieferte Impfdosen an das Land geben soll. Wann diese in welchem Umfang eintreffe, stehe aktuell aber noch nicht fest, so der Minister.
Der Landeskoordinator Impfen, Daniel Stich, gab einen Überblick über den aktuellen Stand der Impfkampagne in Rheinland-Pfalz. Aktuell warten noch rund 1.000 Personen der ehemaligen Priogruppen 1 und 2 auf einen Termin für eine Impfung im Impfzentrum, erläuterte Stich. „Dass diese Zahl ein wenig höher liegt als in der vergangenen Woche, liegt an der zunehmenden Zahl der Terminverschiebungen.“ Darüber hinaus befinden sich im Wartepool der ehemaligen Priogruppe 3 aktuell noch rund 163.000 Personen. Weitere gut 124.000 haben einen Termin für ihre Impfung im Impfzentrum. In der Gruppe der nicht priorisierten Personen, die sich seit dem 7. Juni anmelden können, stehen aktuell rund 100.000 Personen auf der Warteliste, führte Stich aus.
Neu in die Impfkampagne aufgenommen sind seit Kurzem Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Für diese Gruppe erläuterte Stich das Vorgehen. „Wir haben unsere Abläufe an die aktualisierte Stiko-Empfehlung angepasst. Künftig wird es grundsätzlich keine Impfungen unter 18 Jahren in den Impfzentren geben. Ausgenommen sind – wie bereits vor der Aktualisierung der Stiko-Empfehlung – 16- und 17-Jährige, die aus beruflichen Gründen für eine Impfung priorisiert sind, weil sie beispielsweise im medizinischen Bereich oder in der Pflege arbeiten“, sagte Stich. Sie werden auch künftig in den Impfzentren geimpft werden können, eine entsprechende Option bei der Registrierung soll in den kommenden Tagen freigeschaltet werden. Darüber hinaus bereits begonnene Impfserien werden in den Impfzentren auch abgeschlossen.
Aktuell sind beim Land rund 10.000 Personen unter 18 Jahren registriert, rund 200 davon verfügen über die nötige berufliche Priorisierung für eine Impfung im Impfzentrum. Allen anderen werden in den kommenden Tagen per E-Mail oder Post eine Information erhalten, dass ihre Impfung über die niedergelassenen Ärzte läuft, sagte Stich. „Dies muss für die Betroffenen nicht zwingend eine Verzögerung bedeuten – gerade mit Blick darauf, dass im Juni von den 1,5 Millionen Impfdosen, die der Bund liefert, nur 500.000 Impfdosen an die Impfzentren, aber rund eine Million an niedergelassene Ärzte und die Betriebsärzte gehen“, erläuterte der Landeskoordinator Impfen.
„Ich freue mich sehr, dass wir im Landkreis Alzey-Worms mit den Impfungen so gut vorankommen. Rund 60.000 Impfungen wurden bisher im Impfzentrum in Alzey einschließlich der mobilen Teams und rund 40.000 Impfungen bei den Hausärzten durchgeführt. Circa 60 Prozent unserer Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren sind zumindest das erste Mal geimpft", dankte Landrat Heiko Sippel den Mitarbeitenden des Impfzentrums und der Ärzteschaft für das großartige Engagement. Die Impfung sei ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Pandemie. „Impfen rettet Leben und macht wieder mehr Freiheiten möglich", so der Kreischef.(Quelle Staatskanzlei Mainz)