DIEZ. Angesichts aktueller politischer Krisen und gesellschaftlicher Herausforderungen begegnen uns immer wieder Vorurteile und Stammtischparolen. Doch wie reagiert man richtig und angemessen darauf? Was entgegnen bei diskriminierenden und menschenverachtenden Aussagen? Wann ist Widerspruch und Argumentation gegen solche Aussagen nötig und sinnvoll?
Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhalten Interessierte bei einem „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“, zu dem die Migrations- und Flüchtlingsberatung des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung einlädt. Die zweitägige Veranstaltung findet am Freitag, 1. Dezember, von 15.30 bis 19 Uhr, und am Samstag, 2. Dezember, von 9.30 bis 16 Uhr im Gemeindesaal der Evangelischen Jakobusgemeinde Diez-Freiendiez, Mittelstraße 5, in Diez statt. Die Leitung haben Fabian Müller und Florian Klein, beides Argumentationstrainer der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.
„Das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen soll zunächst sensibilisieren, auf der Arbeit und in der Freizeit genauer hinzuhören, Dinge zu hinterfragen und einzuhaken, wenn pauschal abwertende Sätze fallen“, erklärt Amanda Kras von der Migrations- und Flüchtlingsberatung des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn. Die Teilnehmenden lernen geäußerten Vorurteilen die eigene Meinung entgegenzusetzen und die Diskussion auf ein sachliches Niveau zu bringen. „Ziel ist, Parolen, Schlagwörter und Äußerungen auf die Hintergründe ihres Aufkommens zu überprüfen, um anschließend argumentative Gegenstrategien zu Vorurteilen und Stammtischparolen zu entwickeln“, so Kras. Auf der Basis eigener Erfahrungen und Erlebnisse der Teilnehmenden werden praktische Gruppenarbeiten und Rollenspiele entwickelt, in denen wirkungsvolle Handlungsmöglichkeiten und Reaktionsweisen eingeübt werden. In der anschließenden gemeinsamen Auswertung werden die Verhaltensweisen und Argumentationsmuster reflektiert und vertieft.