Auf Demonstrationen für mehr Natur- und Umweltschutz sind schon lange nicht mehr nur junge Grüne oder Linke zu finden. Auch extrem rechte Gruppierungen sind glühende Umweltschützer; allerdings ist die Motivation dahinter eine andere: Der rechte Naturschutz ist verknüpft mit völkischen Ideen, mit der Idee von angeblich angestammten Territorien der Völker und dem Schutz der Grenzen. Dem Wald kommt dabei oft eine eigene, besonders identitätsstiftende Rolle zu. Genau darum geht es bei einer Themenwanderung mit dem Titel „Mythos Deutscher Wald“, die von der DEXT-Fachstelle des Landkreises Limburg-Weilburg organisiert wird. Sie findet am Samstag, den 18. September 2021, um 09 Uhr statt und dauert etwa drei Stunden. Während der Wanderung geben uns die Referenten der Fachstelle für Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) einen Einblick in die Waldgeschichte in Deutschland.
Wir erfahren, wie der Wald immer wieder für rassistische und extremistische Ideologien benutzt wurde. In der Zeit des Nationalsozialismus zum Beispiel zeigte sich Hermann Göring als Reichsforstminister persönlich für den Schutz des Waldes und der Natur verantwortlich. Göring beschwor in seinen Reden eine ewige Schicksalsgemeinschaft von Volk und Wald; ohne den Wald könne das deutsche Volk nicht überleben. Während der Wandertour rund um die keltische Ringwallanlage „Heidenhäuschen“ erfahren wir, woher der Mythos der Deutschen als „Waldvolk“ kommt und wie auch heute extrem rechte Gruppen und rechte Influencer in den Sozialen Medien den Wald benutzen, um ihre völkischen Ideen von Heimatliebe und Nationalismus zu verbreiten. Treffpunkt für die etwa drei Kilometer lange Wanderung ist die Ecke Heidenhäuschen Straße / Über der Heide in 65627 Elbtal-Hangenmeilingen. Die Teilnahme ist kostenfrei; festes Schuhwerk und wettergerechte Kleidung werden empfohlen. Anmeldungen sind bis zum 11. September 2021 an die DEXT-Fachstelle des Landkreises Limburg-Weilburg zu richten (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Quelle Stadt Limburg)