Wie übermäßiger Alkoholkonsum Betroffene und Angehörige belastet!
Hamm (Sieg). Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, überall zu bekommen – längst nicht nur ein Genussmittel, sondern auch Volksdroge Nr.1. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch in den Suchtberatungsstellen die Alkoholabhängigen an erster Stelle stehen. Die kürzlich stattgefundene „Aktionswoche Alkohol“ widmete sich mit vielen Aktionen dieser Problematik, auch im Landkreis Altenkirchen wurde das Thema aufgegriffen.
So wurde an der IGS Hamm (Sieg) das Präventionstheaterstück „Alkohölle“ von und mit Beate Albrecht vom Theaterspiel Witten für Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren aufgeführt. Erarbeitet und konzipiert wurde es zusammen mit der Drogen- und Suchtberatungsstelle und einer Selbsthilfegruppe für trockene Alkoholiker, von denen einer selbst als Schauspieler in dem Stück agiert. Organisiert, finanziert und fachlich unterstützt wurde diese Veranstaltung durch den Jugendschutz der Kreisverwaltung Altenkirchen (Frau Yvonne Berndt), den Regionalen Arbeitskreis Suchtprävention, das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, den Präventionsfachkräften des Caritas Betzdorf (Elke Richter) und des Diakonischen Werks (Miriam Ottweiler-Jaeger), dem Freundeskreis Wissen sowie dem Jugendzentrum Hamm (Sieg).
Inhaltlich geht es bei dem Stück um Lena, die gerade ein Praktikum in der Werbeagentur ihrer Tante Maxi macht. Als Lena gerade alleine im Büro ist, erhält sich ein reizvolles Angebot einer Spirituosen-Firma für einen Werbe-Auftrag über einen neuen Alkopop. Es entsteht ein Streit darüber, ob die Agentur den Auftrag annehmen soll oder nicht und Lena erfährt, warum ihre Tante Maxi strikt gegen die Annahme des Auftrags ist. Zusammenfassend lässt sich „Alkohölle“ als ein mitreißendes und lebendiges Präventionstheaterstück über Suchtmechanismen, Träume und Familiengeheimnisse beschreiben. Nach der Aufführung des Theaterstücks wurde das Thema gemeinsam mit den Darstellerinnen und Darstellern.
In kleineren Gruppen tauschten sich die Jugendlichen anschließend mit Mitgliedern der Selbsthilfegruppe vom Freundeskreis Wissen aus. Die selbst mittlerweile abstinent lebenden Betroffenen teilten ihre persönliche Geschichte auf authentische und offene Art und Weise mit den Jugendlichen. Bis zum Ende der Veranstaltung blieben diese aufmerksam und interessiert und zeigten großes Interesse an den Schicksalen der Betroffenen. Für die Jugendlichen war es eine gute Gelegenheit, um den Umgang mit Alkohol in unserer Gesellschaft kritischer zu betrachten, den eigenen Alkoholkonsum zu überdenken und für sich gesunde Entscheidungen auch gegen den Mainstream zu treffen. (Quelle Kreis Altenkirchen)