Den Weltfrauentag nutzten CDU-Kreistagsfraktion und CDU-Kreisvorstand Westerwald, um sich über aktuelle Entwicklungen beim Frauenzentrum Beginenhof in Westerburg sowie über die Arbeit der Gleichstellungsstelle beim Westerwaldkreis zu informieren. Die Vertreterinnen des Beginenhofes nutzten die Gelegenheit, um ihre breit aufgestellte Arbeit insbesondere zur Thematik „Frauen gegen Gewalt“ darzustellen. Außerdem wurden die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich, insbesondere auch die Neubaupläne des Frauenzentrums beleuchtet und vorgestellt und mit den Kommunalpolitikern der Westerwälder Union ausführlich erörtert.
Beratung und Unterstützung
Geschäftsführerin Katrin Weiland stellte gemeinsam mit Ihren Kolleginnen Claudia Wienand und Alexandra Siebel die Schwerpunkte in der Arbeit des Vereines „Frauen gegen Gewalt e.V. Westerburg“ dar. Seit 1990 ist der Verein als spezialisierte Fachberatungsstelle zum Thema sexualisierte Gewalt anerkannt und unterhält mehrere Fachbereiche. Wienand und Siebel erläuterten die Aufgaben der verschiedenen Projektbereiche. Schwerpunkte bilden dabei der Frauennotruf u.a. mit telefonischer und persönlicher Beratung sowie Begleitung, der Unterstützung in Krisensituationen sowie bei Prozessvorbereitung und Prozessbegleitung. Das Präventionsbüro RONJA ist eine Fachberatungsstelle für sexualisierte Gewalt und eine Anlaufstelle für Mädchen / junge Frauen und arbeitet gegen (sexualisierte) Gewalt und Benachteiligung von Mädchen. Die Präventionseinheiten in Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen werden ebenso gerne genutzt wie Mitarbeiterschulungen und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte. Lange Tradition hat das „Lila Lädchen“ als Second-Hand-Laden. Neu angestoßen wurde das Projekt „MIT – Hund“ zur Assistenz von Hunden bei hilfsbedürftigen Personen.
Die gute und enge Zusammenarbeit dieser Bereiche mit dem Landkreis Westerwald stellte die Gelichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung Beate Ullwer vor. Ullwer ist seit 22 Jahren für diesen Bereich Ansprechpartnerin und Netzwerkerin. Beim Thema Gewalt gegen Frauen müsse die Gesellschaft ihre Verantwortung noch stärker wahrnehmen. Mit der Einrichtung eines kreisübergreifenden Runden Tisch für die Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald mit allen Beteiligten (Notruf, Polizei, Weißer Ring u.a.) sei eine gut funktionierende Grundlage gelegt. Dort werden konkrete Handlungsempfehlungen insbesondere für Krisensituationen erarbeitet.
Die CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Jenny Groß lobte ebenfalls das vorbildliche Engagement des Westerwälder Frauenzentrums. Sie wies aber darauf hin, dass es in diesem Bereich politisch großen Handlungsbedarf gebe, vor allem im Norden von Rheinland-Pfalz fehle es seitens Land und Bund an einer ausreichenden Zahl von Plätzen in den Frauenhäusern. Sie fordert, dass das Land die vorhandenen Fachberatungsstellen bei der Erarbeitung von künftigen Schutzkonzepten für Frauen, Kinder und Jugendliche aktiv einbindet.
Neue räumliche Unterbringung des Frauenzentrums
Katrin Weiland nahm auch zur räumlichen Unterbringung der Fachberatungsstelle Stellung. Das bisherige Gebäude in der Neustraße sei vor allem bei der Barrierefreiheit und einer angemessenen Versorgung mit Büro- und Schulungsräumen nicht weiter nutzbar. Sie stellte den Christdemokraten eingehend die Ausbaupläne für das Gebäude in der Jahnstraße 22 vor, hier soll in unmittelbarer räumlicher Nähe zu Verbandsgemeinde und Polizei ein neues Zentrum für Frauenarbeit entstehen. Neben Büro- und Schulungsräumen sollen im Dachgeschoss auch vier „Notfallwohnungen“ entstehen. In enger Kooperation mit der Verbandsgemeinde sollen hier gute Rahmenbedingungen für die vielfältigen Aufgaben des Vereines entstehen.
Bürgermeister Markus Hof machte deutlich, dass es ihm auch aufgrund seiner beruflichen Erfahrung aus dem Schulbereich seit längerer Zeit ein Herzensanliegen ist, für den Beginenhof gute räumliche Bedingungen zu schaffen. Mit dem Gebäude, in dem bisher die Werke untergebracht sind, werde dem Verein Frauen gegen Gewalt eine noch bessere Prävention und Betreuung insbesondere für Kinder, Jugendliche und Frauen ermöglicht. Das von einer großen Ratsmehrheit mitgetragene Projekt mit der Eingliederung der Werke in das Haupthaus erziele auch für die Verbandsgemeinde mittelfristig gute Entwicklungsmöglichkeiten, die allen Beteiligten zugutekämen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel dankte den Gesprächspartnerinnen für ihre engagierte Arbeit, die sicherlich immer wieder zu persönlichen Herausforderungen führten. Es sei wichtig, dass die Öffentlichkeit über das breite Angebot des Frauenzentrums informiert werde, nur dann würden die Hilfemöglichkeiten auch effektiv genutzt. Das gute Miteinander aller Beteiligten auf Kreisebene diene letztlich den Betroffenen und sollte fortgeführt werden. Die CDU-Kreistagsfraktion freue sich insbesondere über die neuen Perspektiven am Standort Westerburg und stehe auch künftig als Ansprechpartner im politischen Raum gerne zur Verfügung. (Quelle CDU WW)