Zweimal in der Woche, jeweils montags und donnerstags, kann jeder im ersten Stock der evangelischen Kirche am Bahnhof eine kostenfreie warme Mahlzeit in Form einer Suppe oder eines Eintopfs genießen. Zur Suppe werden meist Wasser und Brot oder Brötchen, gespendet von der Bäckerei Simon, angeboten. An einem langen Tisch können die Gäste dann allein oder gemeinsam mit anderen ihre Mahlzeit genießen.
Angesprochen werden damit die Bürgerinnen und Bürger, die sich eine warme Mahlzeit nicht leisten können oder einfach auf der Suche nach Gesellschaft sind.
"Wir freuen uns, die Suppenküche mit 5.000 Euro aus dem Bürgerhospitalfonds Limburg unterstützen zu können. Damit wollen wir nicht nur die Zukunft des Projekts sichern, sondern auch den wertvollen Beitrag der Ehrenamtlichen anerkennen", so Michael Stanke, 1. Stadtrat, bei der Übergabe des Schecks an die Anwesenden gerichtet.
Im vergangenen Jahr hatte die Stadtverordnetenversammlung den Unterstützungsbedarf der Suppenküche beschlossen und den Weg für die finanziellen Mittel bereitet. 500 Euro des Gesamtbetrages verbleiben in der Suppenküche und 4.500 Euro erhalten die Pallottiner, die die Suppe zubereiten.
Von 11.30 bis 12.30 Uhr an den beiden festen Wochentagen kommt bereits vorher das Team, bestehend aus jeweils drei Ehrenamtlichen, in dem karmesinroten Gotteshaus zusammen, um alles für die Ankunft der Suppe und der Gäste vorzubereiten. Das Team von Ehrenamtlichen umfasst insgesamt 20 Personen, die sich meist abwechselnd für einen der beiden Tage um die Suppenküche kümmern.
Waheeda Giebermann hat kürzlich die Koordination der Ehrenamtlichen von Sigfrid Bochmann übernommen. Sie arbeitet in Bad Camberg, lebt jedoch in Limburg und kann in Absprache mit ihrem Arbeitgeber die Aufgaben in der Suppenküche wahrnehmen. Sie fühlt sich im Team wohl und möchte damit etwas Gutes tun: „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Arbeitgeber einem die Zeit dafür einräumt, dafür bin ich sehr dankbar. Mir ist es wichtig, damit auch andere zu motivieren, sich ehrenamtlich zu engagieren.“
Wie viele Gäste an den Montagen und Donnerstagen kommen werden, ist ungewiss. Sicher ist, dass bisher jeder gesättigt wieder gegangen ist, denn der Topf Suppe oder Eintopf, den die Pallottiner kochen und der dann von einem ehrenamtlichen Fahrer dort abgeholt wird, umfasst 20 Liter. Pro Portion sind das rund 2,50 Euro. Sigfrid Bochmann erzählt, dass die Suppenküche erst nach der Pandemie ganzjährig geöffnet wurde. Vor der Pandemie legte die Suppenküche immer eine viermonatige Sommerpause ein. Die Vermutung, dass der Bedarf nach einer Suppe im Sommer gering bis wenig vorhanden ist, wurde jedoch schnell widerlegt. Denn im Juli kommen, und das ist belegbar, die meisten Gäste in die Suppenküche.
Für bis zu 40 Personen reicht ein Topf des wechselnden Suppenangebots. Seit Kurzem gibt es auch ein Suppenangebot, das der muslimischen Speisevorschrift entspricht und „halal“ ist. Bleibt etwas übrig, wird es von der Wohnungslosenhilfe der Caritas abgeholt und in der „Oase“ ausgegeben.
„In die Suppenküche kommen Menschen aus verschiedensten Kulturkreisen und Religionszugehörigkeiten. Wir bieten eine warme Mahlzeit. Wer Austausch sucht, findet auch eine nette Unterhaltung. Es darf auch jeder für sich bleiben, jeder wie er oder sie möchte", fasst Pfarrer Markus Stambke zusammen.
Seit zehn Jahren gibt es nun schon, mit einer zweieinhalb Jahre andauernden coronabedingten Pause, das Angebot der Suppenküche in der evangelischen Kirche. Das Angebot setzt sich aus den zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten im ersten Stock der evangelischen Kirche, den etwa 20 Ehrenamtlichen und den Pallottinern, die für die Suppenzubereitung zuständig sind, zusammen. Sämtliche Kosten der Suppenküche werden durch Spenden finanziert. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich beteiligen wollen, können sich per E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) an Waheeda Giebermann wenden. (Quelle Stadt Limburg)