Nicht nur das Alter der zu Pflegenden steigt jährlich an, auch das Pflegepersonal wird immer älter – das mittlere Alter liegt bei gut 40 Jahren. Dementsprechend ist die Nachfrage nach gesunden Fachkräften in der Pflege in letzter Zeit enorm gestiegen. Jedoch sind lange Ausfallzeiten in der Pflegebranche, verursacht durch hohe körperliche und seelische Belastungen, verbunden mit einem hohen Durchschnittsalter, Kennzeichen der Branche. Die Arbeitgeber müssen sich daher immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Gesunde, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dabei die entscheidenden Erfolgsfaktoren.
„Den Beschäftigten auch in der Pflege muss es gesundheitlich gut gehen. Dazu ist es grundlegend, dass die gesundheitsförderlichen Aufgaben des Arbeitsgebers beim Pflegepersonal großgeschrieben werden. Mit einem bunten Strauß an präventiven Maßnahmen müssen die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit erhalten und gefördert werden. Denn nicht zuletzt gewinnen durch gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen alle: das Pflegepersonal, die Einrichtung und auch die zu Pflegenden“, erläutert Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse.
Daher kümmert sich die AOK gemeinsam mit den Arbeitgebern in der ambulanten Pflege, der stationären Pflege sowie den Krankenhäusern um die Gesundheit der Pflegefachkräfte. Insgesamt führte die AOK im Jahr 2024 in Rheinland-Pfalz und im Saarland über 200 Projekte in rund 250 Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen und deren Standorten durch. Das bedeutet mit über 550 Gesundheitsanalysen (wie AU-Auswertungen, Mitarbeitendenbefragungen und Screenings) wurde der Bedarf der Pflegeeinrichtungen ermittelt. Rund 15.000 Branchenbeschäftigte wurden insgesamt erreicht und gefördert – davon waren mehr als 35 Prozent über 50 Jahre alt.
Rund 150 Projekte zur betrieblichen Gesundheitsförderung wurden in stationären Pflegeeinrichtungen durchgeführt. In vielen Projekten wurde dabei nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden gefördert, sondern auch auf die Gesundheitsförderung der Bewohner wert gelegt. Eine optimale Vernetzung auch im Sinne der politischen Vorgaben. Rund 150 Pflegeprojekte haben Steuerungsstrukturen eingerichtet und dadurch Gesundheitsmanagement (BGM) von der Führungsebene her implementiert. Gut die Hälfte setzt beim BGM an den Arbeitsverhältnissen an, wie z.B. Gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen, gesundheitsgerechte Führung und Stärkung der psychosozialen Ressourcen. Es wurden rund 400 Maßnahmen zur Verhältnisprävention in den Projekten durchgeführt. 450 verhaltensbezogenen Präventionsmaßnahmen förderten in den Projekten die Gesundheit der Mitarbeitenden, allem voraus Maßnahmen zur Gewaltprävention (174), Bewegung (114) und im Bereich der Stressbewältigung (104).
Zu den umgesetzten individuellen Maßnahmen gehören unter anderem: Ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement, Gesundheitstage, Führungskräfteschulungen, Gesundheitsaktionen wie Achtsamkeit, psychische Gesundheit, gesunde Ernährung, Rückengesundheit in der Pflege, ergonomische Arbeitsplatzanalyse, Hebe-Trage-Training und Resilienz-Seminare. Dabei sind Kooperationspartner bei Projekten der betrieblichen Gesundheitsförderung ein großes Plus, so unterstützen beispielsweise die Unfallkasse und die deutsche Rentenversicherung die Umsetzung. (Quelle AOK RLP)