Radio Westerwald : ON AIR >> Flashplayer in eigenem Fenster öffnen <<

 B Itunes B Mediaplayer B phonostar Logo radioDE

Frauenpower rockt - auch für Menschen mit Demenz. 
Zwei Powerfrauen im Caritas-Altenzentrum St. Josef
Zum Weltfrauentag stellen wir zwei außergewöhnliche Frauenbiographien aus dem Sozialdienst des Caritas-Altenzentrums St. Josef in Arzbach vor. Täglich „rocken“ sie mit Geduld, Liebe und großem Engagement den Wohnbereich und betreuen dort 25 Menschen mit Demenz.
Heike Böhm begann mit 16 Jahren eine Ausbildung zur Friseurin und bestand schon in jungen Jahren die Meisterprüfung. Über 20 Jahre führte sie erfolgreich einen eigenen Friseursalon in Bad Ems, bis sie 2003 ihr Geschäft aus persönlichen Gründen aufgeben musste.

Nach insgesamt 30 Jahren im Beruf war sie wegen einer gesundheitlichen Unverträglichkeit gezwungen, eine neue berufliche Richtung einzuschlagen.
Für Heike Böhm war klar, dass sie weiterhin mit Menschen arbeiten wollte. Auf Empfehlung einer Freundin entdeckte sie die Arbeit im Altenheim für sich. Und sie entschloss sich sogar, eine Ausbildung zur Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen zu absolvieren - mit dem Schwerpunkt Altenhilfe und Demenz. Die Ausbildung begeisterte sie sehr und sie entdeckte eine neue Leidenschaft und ganz neue Talente: Die Begegnung mit Menschen mit Demenz. So entschied sie sich für eine berufsbegleitende Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft. Bis heute bildet sie sich kontinuierlich weiter und kann ihre neuen Kenntnisse in der Klangschalen- und Aromatherapie und der Sterbebegleitung und Hospizarbeit sinnvoll einsetzen. Heike Böhm sagt heute über ihre Arbeit: „Ohne diese Aufgabe im Altenheim St. Josef kann ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen. Mir begegnen täglich neue Situationen und Herausforderungen, aber mit dem Handwerkzeug, das ich in den letzten Jahren gelernt habe, kann ich diese Situationen bewältigen und Menschen in alle Phasen der Demenz Lebensfreude, Geborgenheit und ein gutes Gefühl vermitteln. Damit unterstütze ich die Bewohnerinnen und Bewohner, aber genauso auch ihre Angehörigen, die spüren und sehen, dass ihre Liebsten bei uns gut umsorgt sind. Das ist eine Form von Erfüllung, die mir selbst eine große Lebensqualität gibt.“
Eine weitere Heldin der Altenhilfe ist Inge Richtarsky. Sie begann ebenfalls mit 16 Jahren eine Ausbildung. Sie wurde Einzelhandelskauffrau und arbeitete 30 Jahre lang in dieser Branche, 15 Jahre davon leitete sie als Führungskraft eine Filiale mit 15 Mitarbeitenden. 2012 stellte sie sich die Frage, ob sie eine neue berufliche Herausforderung annehmen möchte. Nach einer Beratung absolvierte sie ein dreiwöchiges Praktikum im Altenzentrum St. Josef. Schnell war für sie klar: Die Arbeit mit Menschen erfüllt sie. Sie erhielt eine Anstellung als Altenpflegehelferin und arbeitete mehrere Jahre in der Pflege.
Schließlich wagte auch sie sich an Neues und absolvierte erfolgreich eine Weiterbildung zur Betreuungskraft. Dass sie nochmal die Schulbank drücken musste, hat sie keineswegs bereut. Die Zeit in der Weiterbildung, das Entdecken neuer Kenntnisse und Fähigkeiten, hat sie sehr bereichert: „Dass mir das Lernen so viel Spaß machen würde, hätte ich nicht vermutet. Ich bin froh und stolz, dass ich die Zeit investiert habe und kann das allen nur empfehlen. Mit 57 ist niemand zu alt, um nicht noch etwas Neues zu lernen und Spaß dabei zu haben.“ Heute unterstützt sie in ihrer neuen Position kompetent die Bewohnerinnen und Bewohner und auch ihre Kolleginnen und Kollegen – insbesondere internationale Auszubildende – profitieren von ihrer Erfahrung. In beruflichen und privaten Angelegenheiten.
Beide sind sich einig: „Man bekommt so viel von den Menschen zurück. Es ist unglaublich erfüllend, die Menschen zu unterstützen und sie glücklich und lebensfroh zu sehen.“
Ihr engagierter Einsatz leistet einen wertvollen Beitrag, das Caritas-Altenzentrum St. Josef zu einem lebendigen und herzlichen Zuhause für die Bewohnerinnen und Bewohner zu machen. Sie sind ein inspirierendes Beispiel für Frauenpower in der Pflege!  (Quelle Caritas WW)