Ein tödlicher Unfall stellt alles auf den Kopf und lässt Menschen im Umfeld manchmal verzweifeln, da plötzlich einfach alles anders ist. Doch nicht nur solche Ereignisse gehören zum Einsatzspektrum der Notfallseelsorge. Sie hilft auch nach häuslichen traumatischen Erlebnissen, wie einer erfolglosen Reanimation, einem plötzlichen Kindstod oder Suizid. Dabei beraten und unterstützen die Notfallseelsorgerinnen und -sorger Opfer, Angehörige, Beteiligte und Helfer in der akuten Krise. „Wir sind sehr dankbar für Ihre Bereitschaft, sich schulen zu lassen und sich diesen Situationen zu stellen. Sie haben die Möglichkeit, Betroffenen, zu denen durchaus auch Einsatzkräfte gehören können, erste Hilfestellungen zu geben, sodass diese nicht allein gelassen werden.
2024 sind Sie rund 120 Mal im häuslichen Bereich gewesen.“ Mit diesen Worten begrüßte Landrat Achim Schwickert die rund 30 Notfallseelsorgerinnen und -sorger zu einem gemeinsamen Treffen mit den Brand- und Katastrophenschutzinspekteuren (BKI) des Westerwaldkreises und führte weiter aus: „Wenn Sie dazukommen, ist etwas Nachhaltiges passiert und dann ist keine Zeit da, um sich kennenzulernen. Gut, dass wir das heute nachholen können.“ Das unterstrichen auch BKI Tobias Haubrich und sein Stellvertreter Jens Weinriefer, denn nicht umsonst hieße es immer, „in der Krise Köpfe kennen“. Wie wichtig dem Westerwaldkreis die Psychosoziale Notfallversorgung ist, zeigt sich auch in der Kostenübernahme von rund 10.000 Euro für neue Einsatzjacken 2024.
Dabei ist die Notfallseelsorge im Westerwaldkreis keine neue Einrichtung. Bereits seit mehr als 16 Jahren wird diese durch eine Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie dem Katholischen Bistum Limburg abgedeckt. Die Ehrenamtlichen kommen aus ganz unterschiedlichen Berufen, nur einige sind Theologen und Gemeindepfarrer. Dabei erfolgt die Notfallseelsorge konfessionsunabhängig. Für ihre Einsätze werden sie in einer Spezialausbildung qualifiziert und auf Seminaren, in Übungen und mit Supervisionen fortgebildet. Im vergangenen Jahr konnten zwölf neue Notfallseelsorger geschult werden. Bedarf an weiteren Kräften besteht aber jederzeit, sodass Interessierte sich gern unter 0171 4166998 an die Leitung der Notfallseelsorge wenden können. (Quelle Westerwaldkreis)