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WW. Der demographische Wandel ist ein zentrales Thema, das die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht beeinflusst und in weiten Teilen auch bedroht und spürbar verändert. Die damit verbundenen großen Herausforderungen auch für den Westerwald, beispielsweise von fehlenden Ärzten und Altenpflegerinnen bis zu mangelndem Wohnraum und dem Fachkräftemangel für die heimische Wirtschaft, sind riesig. Der Westerwaldkreis hat darauf mit einer Seniorenpolitischen Konzeption (SPK) reagiert, deren Umsetzung aber in weiten Teilen an den Hürden der Bürokratie und fehlendem Willen der politisch Verantwortlichen zu scheitern droht. Als kreisweites Netzwerk hat der Senioren-Rat Westerwald (SeRaWe) jetzt 10 Punkte erarbeitet, die unter Einbeziehung aller interessierten Bürger/innen geeignet sind, in vielen Handlungsfeldern der SPK zeitnah spürbare Fortschritte zu erreichen.

Hier die 10 zielführenden Vorschläge:

• In der Kreisverwaltung sollten die Zuständigkeiten rund um die Themen Senioren und Pflege gebündelt werden – das könnte ein Fachbereich Demografie o.ä. innerhalb der Sozialabteilung sein. Egal wie: die aktuelle Situation ist verbesserungsfähig…

• Das Senioren-Förderprogramm des Kreises, mit dem die Umsetzung der SPK begleitet und vorangebracht werden soll, ist wenig zielgenau und setzt wenig Akzente – dabei sind die in 2024 vier Förderungen genauer zu betrachten. Eine Neufassung der Förderrichtlinien, basierend auf den Handlungsfeldern der SPK, soll erarbeitet und diskutiert werden. Dafür ist mittelfristig im Kreisetat ein Ansatz von ca. 50 Tsd. € bereitzustellen, wenn etwas bewegt werden soll.

• Jährlich wird offen für alle Interessierten zu einem „Wäller Seniorenkongress“ (WSK) eingeladen – wechselnd in verschiedenen VG´s als Kooperationspartner. Dabei sollen die Entwicklungen in der kommunalen Seniorenpolitik im Kreis und die Umsetzung der SPK begleitet und notfalls beschleunigt werden! Organisiert werden könnte das jeweils von einem VG-Seniorenbüro mit der Seniorenleitstelle des Kreises und interessierten Organisationen und Verbänden.

• Auf die Seniorenleitstelle des Kreises kommt im dem Prozess der Ausgestaltung des Demographischen Wandels und der Koordination der seniorenpolitischen Initiativen im WW eine zentrale Funktion zu – das ist mit 1/3 Stelle nicht zu bewältigen. Mittelfristig ist ein Aufbau auf 1,5 oder besser noch 2 Stellen zwingend notwendig! Bemerkenswert ist, dass die Seniorenleitstelle vor Corona schon mal mit einer vollen Stelle besetzt war (und die Tendenz ging wohl zu1,5 Stellen). Sicher ist: wenn das so minimalistisch wie aktuell weiter läuft, werden wir nicht voran kommen!

• Es soll eine Seniorenpolitische Leitgruppe auf Kreisebene unter Federführung der Seniorenleitstelle fest installiert werden – dort sollen die zuständigen Mitarbeiter/innen aller VG´s und weitere Aktivisten einbezogen werden. Dies gibt es ansatzweise schon, doch sind oft weniger als die Hälfte unserer VG´s fachlich bei den 1 bis 2 Treffen im Jahr vertreten.

• Mit verschiedenen Veranstaltungen und auch V-reihen sollen möglichst viele Senioren/innen sowie Vereine, Einrichtungen, Organisation und Parteien im Kreis in den Prozess einbezogen und aktiviert werden. Starten wird unter Federführung des SeRaWe eine Gesprächsreihe (mit begrenzter Zahl von Teilnahmenden), der „WW-Seniorentalk“ – dazu wird ab Februar 2025 alle drei Monate mit wechselnden Themen eingeladen. Möglich und schon konzipiert ist auch eine (bis zu 25-teilige) umfassende Veranstaltungsreihe rund um die Generation der „Boomer“.

• Die Umsetzung der SPK sollte minderst einmal jährlich fester TOP in einer Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (AfSGG) auf Kreisebene sein – die Verwaltung kann dabei über aktuelle Entwicklungen berichten.

• Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk, die SPK ist bisher nur wenigen bekannt: die Maßnahmen zur besseren Bewältigung des Demographischen Wandels und die Umsetzungsschritte der SPK im WW sollen regelmäßig Thema in allen Lokalmedien sein – dazu können alle in geeigneter Form beitragen.

• In einem SPK-Newsletter o.ä. kann regelmäßig – z.B. zweimal im Jahr – über die Entwicklungen informiert werden. Dies könnte die Seniorenleitstelle mit den VG-Seniorenbüros unter Einbeziehung weiterer Aktiver koordinieren.

• Leider wird die Kommunale Seniorenarbeit von unseren VG´s derzeit noch sehr unterschiedlich wahrgenommen - von sehr aktiv und innovativ bis zu „abwarten und Tee trinken“ reicht die Palette. Auffällig ist hier, dass die VG´s im unteren Kreisteil wesentlich aktiver sind (siehe Selters, Höhr-Grenzhausen, Wirges oder Montabaur)! Das muss zeitnah anders werden: es ist darauf hinzuwirken, dass in allen VG´s im Kreis geeignete Fachkräfte für die Seniorenarbeit in einem VG-Seniorenbüro o.ä. eingesetzt werden – ähnlich wie in der Jugendpflege! (Quelle Uli Schmidt)