Kreis Altenkirchen. Beim ihm deutet der Zeigefinger nicht moralisierend oder anklagend nach oben, sondern ermutigend nach vorne: Du hast es selbst in der Hand, was aus deinem Leben wird! Vertraut auf eure Stärken und Talente, um eure Ziele zu erreichen! Das waren nur zwei von vielen Botschaften, die Mehdi Askari jetzt bei seinem Besuch im kath. Pfarrheim in Wissen im Gepäck hatte. Sein Publikum: Über 100 Schülerinnen und Schüler aus elf Klassen der BBS Wissen, zumeist aus den Klassen der Berufsvorbereitung.
Einmal mehr hatte Yvonne Berndt vom Jugendschutz der Kreisverwaltung Altenkirchen gemeinsam mit der Schulsozialarbeit – in diesem Fall Ann-Kathrin Bläser und Kathrin Baldus – eine Präventionsveranstaltung organisiert. Und die Erfahrung hat gezeigt: Die Jugendlichen sind immer dann ganz Ohr, wenn da jemand auf der Bühne steht, der in Sachen Drogen, Gewalt und Kriminalität aus eigener Erfahrung spricht.
Das ist bei Mehdi Askari zweifellos der Fall: Schon als Jugendlicher auf die schiefe Bahn geraten und irgendwann im Gefängnis gelandet, hat er soeben noch den U-Turn geschafft. Mittlerweile arbeitet er als Sozialarbeiter und tourt als Ein-Mann-Programm durch ganz Deutschland. Und so erzählte er, wie es ist, „in der Jugend falsch abzubiegen“ und vor allem, wie schwer es fällt, die „Identität“ der Straße hinter sich zu lassen. Eine seiner wichtigen Erkenntnisse: „Du wirst für alles einen Preis zahlen.“
Dabei wählte Askari einen durchaus ungewöhnlichen Ansatz: Die bei derartigen Veranstaltungen obligatorische Fragerunde zog er vor, und sie bestimmte auch fast das gesamte Programm. Die Jugendlichen hatten sich zur Vorbereitung im Vorfeld ein kurzes Video über den Lebensweg des Referenten angeschaut, entsprechend aufmerksam lauschten sie den Antworten. Letztlich drehte sich bei der Interaktion vieles darum, an den wichtigen Kreuzungen im Leben die richtigen Entscheidungen zu treffen, Durchhaltevermögen zu beweisen und genau darauf zu schauen, wer die wahren Freunde sind.
Finanziert wurde die Präventionsveranstaltung mit Mitteln des Kreises Altenkirchen und des Bildungsministeriums Rheinland-Pfalz. (Quelle Kreis Altenkirchen)