Es ist zwar noch lausig kalt, geschneit hat es auch in den vergangenen Tagen, doch der Sommer wird kommen. Das ist sicher. Sommer und Sonne, da gehört das Limburger Parkbad mit dazu. Am Sonntag, 1. Mai, beginnt die neue Freibadsaison, auf die sich nicht nur die Leistungsschwimmer, Triathleten und Frühschwimmer freuen. Doch bis so ein Bad fit ist für die neue Saison und die vielen Badegäste, gibt es einiges zu tun für Schwimmmeister Andreas Schilling, die Stadtgärtner, den Städtischen Betriebshof sowie die Bauverwaltung und Hochbauabteilung der Stadt.
Andreas Schilling ist voller Vorfreude, wenn es nach der Winterpause wieder daran geht, dass Parkbad für den Sommer fit zu machen. „Das Wasser im Schwimmbecken ist nach dem Winter grün und die ersten Schwimmer dieses Jahr waren zwei Enten“, erklärt er. Für ihn heißt es erst einmal das angesammelte Regenwasser abzulassen und die Blätter, die vom Wind ins Becken geweht wurden, zu beseitigen.
Einmal in Millionen baden gehen
Ganze fünf Mal muss das gesamte Schwimmbecken mit einem Hochdruckreiniger gesäubert werden, bis schließlich Badewasser eingelassen werden kann. Bei der Reinigung wird dann auch der Zustand der Beckenfolie geprüft und Ausbesserungen von einer Fachfirma übernommen. Die ausgebesserten Stellen sind leicht an der Farbe zu erkennen, denn die Folie bleicht mit der Zeit durch das UV-Licht und die Chemikalien, die dem Badewasser im Sommer zu gesetzt werden, aus. Dann ist sie nicht mehr tiefblau, sondern nur noch hellblau.
Auch die drei Wasserpumpen, die die etwa drei Millionen Liter Wasser in das Schwimmbad befördern, müssen nach dem Reinigen und Auseinanderbauen nach der letzten Saison wieder zusammengebaut werden. Das ist wichtig, da die Wasserhärte in Limburg die Metallteile der Pumpe sonst schnell verkalken lässt und durch die Demontage dem Verschleiß vorgebeugt wird. Trotzdem ist nun eine der Pumpen defekt und müsste ersetzt werden. „Das Parkbad zu betreiben und gut in Schuss zu halten ist mit viel Aufwand verbunden und die Stadt lässt sich dies auch einiges kosten. Der Großteil unserer Badegäste respektiert dies und geht pfleglich mit dem Bad und seinen Einrichtungen um“, macht der 1. Stadtrat Michael Stanke deutlich.
Sicherheit hat oberste Priorität
Die empfindliche Technik, die den Chlorgehalt des Wassers und den pH-Wert kontinuierlich misst, hat im „Hauptgebäude“ des Bades überwintert und wird er nach dem Befüllen des Beckens zum Saisonbeginn angeschlossen. Die fünf großen Wasserfilter, die mit Aktivkohle, Quarzsand und Quarzkies gefüllt sind und Schmutz im Mikrometer Bereich filtern, werden den Winter über offengelassen, damit sich die Kohle nicht verdichtet. „Nach Start des Saisonbetriebs werden die Filter alle 48 Stunden gereinigt“, ergänzt der Schwimmmeister.
Damit das Wasser mit 24 Grad optimale Schwimmtemperatur hat, muss die Gasheizung ganze Arbeit leisten, denn die Fotovoltaikanlage ist defekt und kann nicht zum Beheizen des Wassers genutzt werden. Diese soll, sofern das notwendige Material rechtzeitig verfügbar ist, im laufenden Saisonbetrieb repariert werden. Auch die 45 Meter lange Rutsche und alle weiteren Spiel- und Hilfsgeräte werden auf Schäden geprüft und entsprechende Firmen für die Instandsetzung beauftragt. Eine jährliche Überprüfung durch zertifizierte Ingenieurbüros, wie beispielsweise durch den TÜV Hessen, gewährleistet die Sicherheit für Personal und Badegäste.
Der Badespaß ist nicht umsonst
Die Stadtgärtnerei sorgt fast kontinuierlich im Parkbad dafür, dass die Bäume und Wiesen für die Besucher im Sommer sauber und gepflegt sind. Denn die Liegewiesen müssen regelmäßig gemäht, das Laub der schattenspendenden Bäume muss entfernt, die angelegten Flächen mit Sträuchern müssen zurückgeschnitten werden. Auch die Außenanlage um das Schwimmbad ist mit einem hohen Pflegeaufwand verbunden. So kommen schnell allein mehr als 50.000 Euro an Personalkosten zusammen. Dass das nur ein kleiner Teil der Kosten ist, kann dem Haushaltsplan der Stadt entnommen werden. Hier sind insgesamt 845.100 Euro an Zuschussbedarf für den laufenden Betrieb des Schwimmbads in diesem Jahr aufgeführt.
Vor 25 Jahren wurde das Parkbad komplett saniert, knapp sieben Millionen D-Mark wurden damals investiert. So kommen in guten und heißen Sommern im Schnitt 75.000 Menschen ins Limburger Freibad. „Die Besucherzahlen sind nicht nur abhängig von der Temperatur, sondern auch von den Sommerferien“, erklärt Schilling: „Je früher die Ferien beginnen, desto mehr Besucher verzeichnen wir.“ Die vergangenen beiden Badesaisons waren aufgrund von Corona schlechter besucht als die Jahre zuvor. Im Durchschnitt 30.000 Tausend zahlende Badegäste wurden gezählt. (Quelle Stadt Limburg)