Der Landkreis Limburg-Weilburg engagiert sich für sichere Schulwege und lässt im Rahmen des Nahmobilitätschecks ein Schülerradroutennetz erarbeiten, in dem die sichersten Radrouten von Wohnorten zu allen weiterführenden Schulen ausgewiesen sind. Um dieses Ziel passgenau und qualitativ hochwertig umzusetzen, haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Schulen, Kommunen, der Polizei und Verbänden in Beiräten zusammengetan.
Die Schülerinnen und Schüler sowie die Expertinnen und Experten vor Ort kennen ihre Fahrradstrecken zur Schule am besten und werden diejenigen sein, die das fertige Schülerradroutennetz nutzen. Für Schulen und Kommunen birgt die Projektteilnahme großes Potenzial: Häufig finden nämlich in den Beiräten Akteure aus Verkehrs- und Schulwelt zusammen und bauen nachhaltige Kommunikationswege auf, die später für weitere Projekte zum Thema Schule und Mobilität genutzt werden können. Beteiligte Kommunen, aber auch der Landkreis, erhalten „ganz nebenbei“ wertvolle Hinweise zur Verbesserung ihrer Fahrradinfrastruktur.
„Schülerradrouten und Schulmobilitätspläne sind zwei wichtige Schritte für ein attraktives schulisches Mobilitätsangebot. Damit gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigen Mobilität in unserem Landkreis“, so Landrat Michael Köberle. „Bei diesem Projekt handelt es sich um ein exklusives Radroutennetz, das möglichst sichere Wegeverbindungen zwischen Wohngebieten und weiterführenden Schulen beinhaltet. Die Routen werden auf der bestehenden Radinfrastruktur ausgewiesen, wobei sogenannte Aufmerksamkeitspunkte auf besondere Verkehrssituationen hinweisen“, ergänzt der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Limburg-Weilburg. Jörg Sauer. Die Gesellschaft für integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain (ivm GmbH) hat in einem Ausschreibungsverfahren das Planungsbüro Sweco GmbH aus Frankfurt mit der Erarbeitung der „Schülerradrouten Planer + Netze“ beauftragt. Mit Hilfe des Internetportals www.schuelerradrouten.de wird es künftig für Eltern sowie Schülerinnen und Schüler möglich sein, sich eine persönliche Route von Zuhause bis zur Schule empfehlen zu lassen, die als Schulweg besonders geeignet ist.
Neben einer umfangreichen Befragung von Kommunen und Schulen und der Erstellung des Netzentwurfs hat das Planungsbüro Sweco auch Schulprojekttage vor Ort angeboten. Gemeinsam mit den Kindern wurde für jede Schule ein Steckbrief erstellt: Er enthält vom Planungsbüro vorgeschlagene Routen und zeigt die Einschätzung der Schul-Radwege durch die Schülerinnen und Schüler, inklusive Fahrradabstellanlagen. „Wir freuen uns, dass wir im Landkreis Limburg-Weilburg diese Aufgabe übernehmen durften. Wir sind davon überzeugt, gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren ein gutes Radnetz erarbeitet zu haben“, so Verkehrsplanerin Michele Ries von Sweco. Das erarbeitete Schülerradroutennetz für den Landkreis Limburg-Weilburg wird im Frühjahr 2022 offiziell veröffentlicht und ist dann online abrufbar.
„Dieses Verfahren zur Erstellung von Schülerradroutennetzen wurde für die Region Frankfurt RheinMain bereits mehrfach erfolgreich umgesetzt. Wir haben damit eine gute Grundlage für mehr Vertrauen in das Fahrrad als Verkehrsmittel zur Schule geschaffen – vor allem auf Elternseite“, erklärt Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm. Aktuell sind bereits mehr als 430 weiterführende Schulen in Hessen an das Schülerradroutennetz angebunden, das eine Gesamtlänge von mehr als 5.100 Kilometern umfasst. Die Erarbeitung eines Schülerradroutennetzes ist ein Angebotsbaustein des Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement, das vom Land Hessen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) bei der ivm (www.ivm-rheinmain.de) eingerichtet wurde. Ziel ist, den Schülerinnen und Schülern im Landkreis Limburg-Weilburg bis zum Start der nächsten Fahrradsaison im Jahr 2022 ein fertiges Schülerradroutennetz anbieten zu können. (Quelle Kreis Limburg-Weilburg)