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Am Donnerstag, 7. November, findet von 18 Uhr an im Sitzungssaal des Rathauses die Feier zum Gedenken an die nationalsozialistischen Ausschreitungen des 9. November 1938 statt. Zu diesem Anlass werden die Namen der bisher bekannten Limburger Opfer der Gewaltherrschaft verlesen. Es handelt sich dabei um Menschen, die wegen ihres jüdischen Glaubens verfolgt wurden, die behindert oder psychisch krank waren, sich aus politischer oder religiöser Überzeugung dem NS-System verweigerten oder die in den Augen der braunen Machthaber Verbrechen begangen hatten, die keine waren.

„Diese Menschen waren Teil der städtischen Gesellschaft. Die Nationalsozialisten hatten sie ausgegrenzt, verfolgt und ermordet. Indem wir an jeden einzelnen erinnern, holen wir sie symbolisch in unsere Mitte zurück. Dazu sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen,“ verdeutlicht Bürgermeister Dr. Marius Hahn. Die Gedenkfeier wird vom Magistrat der Stadt in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit im Rathaus, Werner-Senger-Straße 10, veranstaltet. Da der 9. November in diesem Jahr auf einen Samstag und damit auf den jüdischen Sabbat (Ruhetag) fällt, der bereits am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang beginnt, findet die Gedenkveranstaltung bereits am 7. November statt.
Am 9. November 1938 zogen wie überall in Deutschland auch in Limburg SA und SS durch die Straßen. In der Stadt zerstörten sie die Synagoge sowie zahlreiche Geschäfte und Wohnungen jüdischer Eigentümer. Die meisten jüdischen Männer wurden verhaftet und ins KZ verschleppt. Auch einige Frauen wurden festgenommen und kamen ins Gefängnis. Zwei Limburger, Isidor Beringer und Hermann Liebmann, starben an den Folgen der Ausschreitungen und der Haft.
Bereits um 17 Uhr trifft sich die jüdische Gemeinde vor dem Haus Schiede 27, wo einst die Synagoge stand, zum Gebet. Auch dazu sind alle Bürger herzlich eingeladen.
((Quelle: Pressemitteilung, Stadt Limburg)