Die Frequenzversteigerung der Bundesnetzagentur für das superschnelle 5G-Netz ist abgeschlossen. Mehr als 6,5 Mrd. EUR brachte die Auktion ein und ganz Deutschland schaut nun auf die vier erfolgreichen Bieter, die in den kommenden Jahren das neue 5G-Netz flächendeckend vorantreiben wollen.
Doch insbesondere die ländlichen Gebiete, wie der Landkreis Altenkirchen, haben heute noch mit einer Vielzahl an Funklöchern zu kämpfen, sodass mancherorts ein störfreies Telefonieren während der Autofahrt kaum möglich ist. So stellt man sich vielerorts die Frage, ob die enorme mediale Aufmerksamkeit rund um das Thema Mobilfunk und die neu gesetzten Bundesziele zur flächendeckenden Mobilfunkversorgung auch Vorteile für den ländlichen Raum bringen?
Landrat Michael Lieber, der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel und die Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen trafen sich hierzu mit Herrn Frank Harksel, kommunaler Ansprechpartner für Mobilfunk von der Deutschen Telekom Technik GmbH, um über die aktuelle Mobilfunkversorgung im Kreis zu sprechen und um zukünftigen Ausbauvorhaben auszuloten.
„Hierzulande werden Mobilfunknetze vor allem in Ballungsräumen ausgebaut. Kleinere Städte und ländliche Gebiete bleiben erstmal auf der Strecke. Wir befinden uns in Sachen Breitbandversorgung bereits auf einem guten Weg, doch die Mobilfunkversorgung ist ein weiterer essenzieller Baustein der Netzinfrastruktur, die an den nun stattfindenden Breitbandausbau anknüpft“, kommentierte Landrat Lieber in dem gemeinsamen Gespräch.
Die Deutsche Telekom als führender Mobilfunkanbieter in Deutschland trägt maßgeblich dazu bei, die lückenlose Mobilfunkversorgung in der Fläche voranzutreiben. Auch im Landkreis Altenkirchen wird der Netzanbieter bis zum Jahr 2020 in mehrere Ausbauprojekte investieren. So sind bereits weitere neun Mobilfunkstandorte und die technische Umrüstung bereits existierender Standorte in Planung, um die LTE-Versorgung in der Fläche zu optimieren. Frank Harksel von der Deutschen Telekom möchte den Landkreis Altenkirchen bei der Verbesserung der Mobilfunkversorgung zunehmend unterstützen: „Es ist wichtig, dass die regionalen Akteure mit uns als Netzanbieter in Kontakt treten und ihren Bedarf anmelden. Gemeinsam werden dann die unterschiedlichen Möglichkeiten ausgelotet und bestenfalls umgesetzt. Auch dank des persönlichen Einsatzes mehrerer Ortsbürgermeister konnten zusätzliche Mobilfunkstandorte geplant werden.“
Aktuell betreibt die Telekom 45 Mobilfunkstandorte im Landkreis Altenkirchen. Durch weitere geplante Ausbauprojekte, sei es durch die Errichtung neuer Funkmasten oder durch Umrüstung bereits bestehender Stationen, wird sich die LTE-Versorgung bis zum Jahr 2020 weiter verbessern.
„Eine gute flächendeckende Mobilfunkversorgung ist ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität im ländlichen Raum und bietet zunehmend neue Chancen, wie beispielsweise die fortschreitende Entwicklung im Bereich der Telemedizin. Mobilfunk und Gesundheitsschutz stehen in einem engen Zusammenhang. Als Gesundheitspolitiker ist mir deshalb auch besonders wichtig, dass zuverlässig darauf geachtet wird, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten und bestenfalls unterschritten werden. Da die Leistungen elektromagnetischer Felder umso geringer sind, je näher sich die Basisstation am Endgerät befindet, brauchen wir eine engmaschige Vernetzung für gute Verbindungen und für den Gesundheitsschutz“, argumentiert Erwin Rüddel, der das Gespräch in der Kreisverwaltung Altenkirchen anberaumt hatte.
Die Anforderungen an das Mobilfunknetz werden zunehmend komplexer. Wo vor einigen Jahren noch das Mobilfunknetz lediglich fürs Telefonieren genutzt wurde, kommen nun zunehmend weiterführende Anwendungen hinzu, die natürlich höhere Übertragungsraten voraussetzen. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, muss das Mobilfunknetz in Deutschland weiter ausgebaut werden. Doch der fortschreitende Mobilfunkausbau setzt ebenfalls einen zunehmenden Ausbau von Glasfasertechnologie voraus, denn auch die einzelnen Funkstandorte sind auf leistungsfähige Gigabit-Bandbreiten angewiesen.
„Stand heute gehen wir nicht davon aus, dass der für viele technische Anwendungen so wichtige 5G-Standard zeitnah in ländlichen Räumen etabliert wird. Dem Prinzip der Zentralität der Orte folgend, werden im ersten Schritt insbesondere die Städte und stark verdichteten Ballungsgebiete von der neuen Netztechnik profitieren. Hinzu kommt, dass uns die Topografie des Westerwaldes vor große Herausforderungen stellt“, kommentiert Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, abschließend das Treffen im Kreishaus.
(Quelle: Pressemitteilung, Kreis Altenkirchen)