Die fortschreitende Digitalisierung ist nicht mehr aus dem Wirtschaftsgeschehen und der Arbeitswelt wegzudenken. Digitale Systeme und Werkzeuge durchdringen die Gesellschaft und bringen viele Veränderungen mit sich. So findet auch ein enormer Wandel bei den Bildungseinrichtungen statt: die Schulen sind auf schnelles Internet und zuverlässige Bandbreiten angewiesen.
Foto: © Kreisverwaltung Altenkirchen
Lars Kober (Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen), Landrat Michael Lieber, Frank Bothe (Niederlassungsleiter der Deutschen Telekom), Margarita Dvorina (Breitband-Kompetenzzentrum des rheinland-pfälzischen Innenministeriums), Pietro Pitruzzella (stellvertretender Regionalleiter der ateneKOM GmbH als deutschlandweit als offizieller Projektträger des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur) und Michael Schimmel (Schulleiter der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen) (v.l.n.r.) beim Spatenstich.
Der Spatenstich an der Berufsbildenden Schule in Kirchen ist nun der Startschuss für das neue Ausbauprojekt in Sachen Digitale Infrastruktur im Landkreis Altenkirchen. Das Schulausbauprojekt wird für stabile Bandbreiten von mindestens 30 Mbit/s pro Klassenzimmer sorgen – und das an 38 Schulstandorten.
Landrat Michael Lieber lud zu diesem erfreulichen Ereignis in die Berufsbildende Schule Betzdorf-Kirchen ein, um gemeinsam mit Vertretern des Bundes und Landes, der kommunalen Familie sowie Vertretern der Deutschen Telekom den Beginn der Bauarbeiten einzuläuten. „Der heutige Spatenstich an der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen ist ein Grund zur Freude. Denn ein Glasfaserhausanschluss bildet die Grundlage für eine leistungsfähige Netzanbindung an Schulen und ist in Zeiten von zunehmender Digitalisierung unabdingbar. Ich freue mich, dass wir mit dem nun stattfindenden Schulausbauprojekt den Grundstein für den weiteren Weg in Richtung Digitales Klassenzimmer legen“, so Landrat Michael Lieber.
Das aktuelle Breitbandprojekt, das im Herbst 2019 endet, umfasst ein Fördervolumen von rund 13,2 Millionen Euro. Darauf aufsattelnd kommen nun nochmals 1,3 Millionen Euro für den Ausbau der regionalen Schulen hinzu. Insgesamt mehr als 14,5 Millionen Euro werden in den Ausbau der Digitalen Infrastruktur im Landkreis Altenkirchen investiert, wobei die Hälfte durch Bundesmittel und 40 Prozent durch Landesfördermittel gedeckt werden.
Die ateneKOM GmbH betreut deutschlandweit als offizieller Projektträger des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur die Koordination und Abwicklung des Bundesförderprogramms zum Breitbandausbau. Beim Spatenstich im Landkreis Altenkirchen betonte Pietro Pitruzzella, stellvertretender Regionalleiter der ateneKOM GmbH, den Fokus nicht allein auf die Privathaushalte zu legen. Krankenhäuser, Gewerbegebiete, Schulen, soziale Einrichtungen, die gesamte Breite öffentlicher Institutionen würden in Altenkirchen vom Ausbau profitieren. Ziel ist die wirtschaftliche Erschließung unterversorgter Gebiete durch zukunfts- und hochleistungsfähige Gigabitanschlüsse. Pitruzzella lobte zudem die zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Altenkirchen, dem Bundesland Rheinland-Pfalz und dem Bund. Die flächendeckende Verbreitung von Glasfaserinfrastruktur ist ein wichtiger Meilenstein für die Region, wie Pitruzzella abschließend zusammenfasst: „Auch die Schulen profitieren vom Breitbandausbau, sodass dem Digitalpakt nichts im Wege steht“.
Margarita Dvorina vom Breitband-Kompetenzzentrum des rheinland-pfälzischen Innenministeriums ist ebenfalls der Einladung nach Altenkirchen gefolgt, um gemeinschaftlich mit allen Akteuren diesen wichtigen Meilenstein zu feiern: „Der Breitbandausbau ist erklärter Schwerpunkt der Landesregierung, die ihn fokussiert vorantreibt. Dabei ist die Versorgung mit leistungsfähigem Internet nicht nur ein grundlegender Standortfaktor für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, sondern eben auch Grundlage für die digitale Weiterentwicklung der Schulen und damit für einen modernen Unterricht der Schülerinnen und Schüler.“
Die Deutsche Telekom wird auch im aktuellen Schulausbauprojekt als Kooperationspartner auftreten und den Ausbau der Netzinfrastruktur vornehmen. Dazu Frank Bothe, Leiter der für den Ausbau verantwortlichen Telekom-Niederlassung: „Wir danken dem Kreis und seinen Kommunen für das erneute Vertrauen in unsere Expertise beim Netzausbau. Wir freuen uns darüber, den Kreis nun auch dabei unterstützen zu dürfen, die digitale Leistungsfähigkeit der Schulen zukunftssicher auszubauen.“
In den kommenden Monaten werden die weiterführenden Kreisschulen sowie Grund- und Förderschulen mit sogenannten FTTB-Anschlüssen (Fibre-To-The-Building) versorgt. Hierbei handelt es sich um direkte Glasfaserzuleitungen vom Hauptverteilerkasten bis ins Gebäudeinnere der Schulen. Dadurch können Bandbreiten von mindestens einem Gigabit generiert werden. Mehr als 14.000 Schülerinnen und Schüler profitieren von dem bevorstehenden Breitbandprojekt.
„Die Digitalisierung wird alle Lebensbereiche, also auch den sehr wichtigen der Schule, besonders den der beruflichen Bildung, grundlegend verändern. Für die Schülerinnen und Schüler der BBS Betzdorf-Kirchen werden sich von heute an völlig neue Möglichkeiten des Lernens im Unterricht und in der dualen Ausbildung ergeben. Die Lehrerinnen und Lehrer der BBS Betzdorf-Kirchen haben sich auf diesen Tag sehr gefreut. Sie sind bereit“, so abschließend Michael Schimmel, Schulleiter der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen.
Das Schulausbauprojekt gliedert sich in insgesamt sieben Bauabschnitte, wobei der erste Bauabschnitt die Verbandsgemeinde Kirchen umfasst. Noch im Laufe dieses Jahres werden die ersten fünf Schulen an die neue Netzinfrastruktur angeschlossen. Das gesamte Projekt soll dann bis Anfang 2022 vollends fertiggestellt sein. (Kreisverwaltung Altenkirchen)