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Die Wirtschaft im IHK-Bezirk Koblenz verliert zum Frühsommer 2019 weiterhin an Schwung – das geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz hervor, der sich auf repräsentative Antworten von Unternehmen aus der Region stützt.
Demnach sinkt der IHK-Konjunkturklimaindikator als zusammenfassender Wert der aktuellen und zukünftigen Geschäftslage um vier Punkte auf 119 Punkte. Ausschlaggebend hierfür ist nicht nur, dass die Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage negativer als zuvor beurteilen, sondern vor allem ein spürbar pessimistischer Blick auf Geschäftstätigkeiten in den kommenden 12 Monaten. Diese eingetrübten Perspektiven beeinflussen aber nur geringfügig die Investitionsabsichten: Die Mehrzahl der Unternehmen plant nach wie vor, ihr Investitionsbudget konstant zu halten oder sogar auszubauen.
Bei den Branchen zeigt sich dabei ein unterschiedliches Stimmungsbild: Während sich das Geschäftsklima in der Industrie und im Handel weiter abkühlt, stellt sich die konjunkturelle Entwicklung in der Dienstleistungswirtschaft weiterhin in einem Seitwärtstrend dar.

„Wir nehmen aktuell eine Schwächephase der konjunkturellen Stimmung im IHK-Bezirk Koblenz wahr. Internationale handelspolitische Spannungen, aber auch zunehmende binnenwirtschaftliche Sorgen verunsichern die regionalen Unternehmen stark“,
kommentiert Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz, die Ergebnisse der Umfrage.
Insbesondere die vielfältigen Abwärtsrisiken im weltwirtschaftlichen Umfeld – beispielsweise die anhaltende Ungewissheit in der Brexit-Frage, Handelskonflikte oder politische Kontroversen in Europa – sorgen für wachsenden Gegenwind für die exportorientierte Industrie. „In diesem Zusammenhang sind die spürbar gefallenen Exporterwartungen zu sehen“, erläutert Lea Malkmus, Referentin für Standortmonitoring und Wirtschaftsdaten bei der IHK Koblenz. Nichtsdestotrotz sehen sich im Vergleich zur Vorumfrage weniger Unternehmen von möglichen wachstumshemmenden Auswirkungen der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen betroffen (40 Prozent).
Gleichwohl bleibt die Verschärfung der Fachkräfteproblematik für 61 Prozent der Unternehmen das bedeutendste Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Zugleich rücken auch die Energie- und Rohstoffpreise verstärkt als Risiko ins Blickfeld der Betriebe (39 Prozent, plus 6 Prozentpunkte im Vergleich zur Vorumfrage). „Mit einer Verbesserung der Standortbedingungen muss die Politik jetzt ein wichtiges Signal für die wirtschaftliche Entwicklung der Region setzen“, so Malkmus. Rössel unterstreicht:
„Die Herausforderungen, vor denen die Unternehmen in unserem Bezirk stehen, sind nicht neu – Fachkräftesicherung, Bürokratieabbau und die Stärkung der Digital- sowie der Verkehrsinfrastruktur stehen ganz oben auf der Liste. Gefordert sind starke politische Impulse, um die Unternehmen in diesen wirtschaftlich unsicheren Zeiten zu entlasten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“
(Quelle: Pressemitteilung, IHK Koblenz)