Ab sofort darf sich die Umweltschule des Abfallwirtschaftsbetriebes Landkreis Altenkirchen in Nauroth als erste Umweltbildungseinrichtung in Rheinland-Pfalz „LernOrt Nachhaltigkeit“ nennen.
Am 29. April 2019 überreichte Jan Hendrik Winter als Vertreter des Ministeriums für Bildung, Rheinland-Pfalz, das Zertifikat an den Ersten Kreisbeigeordneten Konrad Schwan, Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes Werner Schumacher und die pädagogische Abfallberaterin Melanie Henn. Er verdeutlicht: „Eine nachhaltige Entwicklung lässt sich nicht verordnen, sie muss in den Köpfen beginnen.“ Für die Umweltschule des Abfallwirtschaftsbetriebes Landkreis Altenkirchen ist die Zertifizierung der Lohn für die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre. Demzufolge ist die Freude über die Auszeichnung groß.
Im Jahr 1973 wurde in Nauroth die Deponie für den Hausmüll der Bürger aus dem Landkreis Altenkirchen in Betrieb genommen. Mittlerweile ist die Deponie längst verfüllt und dient der Öffentlichkeit als ein ganz besonderer Ort. Denn im Mai 2017 wurde am Betriebs- und Wertstoffhof in Nauroth die moderne Umweltschule eingeweiht, worauf im April 2018 die offizielle Einweihung des Deponie-Lernpfades folgte. Bisher haben bereits jährlich 40-50 Gruppen den Lernpfad erkundet, berichtet Werner Schumacher stolz. Insbesondere Kindergartengruppen bis hin zu Unterstufenschülern sind die Zielgruppen der Umweltschule und des Lernpfads. Neben der theoretischen Wissensvermittlung über das Thema Deponie sowie über die Umwelt, Mülltrennung, Müllvermeidung und Nachhaltigkeit, werden die Kinder selbst zu kleinen Forschern. So können die Kinder auf dem Lernpfad unter anderem einen „Geruchshof“ und einen „Müllfriedhof“ erkunden. Dort wird verdeutlicht, dass vergrabene Plastikabfälle auch nach vielen Jahren noch nicht verrottet sind. Entwickelt wurde dieses Konzept von Sigrun Jungwirth vom Büro JuP Umweltbildung (Lohmar), die ebenfalls zur Übergabe der Zertifizierung vor Ort war. So kann das Thema Abfallvermeidung und –beseitigung kindgerecht und „hautnah“ vermittelt werden.
Jan-Hendrik Winter, Referent für Bildung für nachhaltige Entwicklung beim Bildungsministerium, hatte zuvor Bildung und nachhaltige Entwicklung als eine wesentliche Aufgabe für den Politik- und Bildungsbereich bezeichnet. Kinder müssten mit endlichen Ressourcen, Müllvermeidung und Wiederverwertung vertraut gemacht werden, wofür sich der „LernOrt Nachhaltigkeit“ in Nauroth ausgezeichnet eigne. Die Zertifizierung unterstreiche das Ziel, umweltbildende Angebote auf ein breites Fundament zu stellen. Außerdem werde damit klar, dass verschiedene Dimensionen in Bildung für nachhaltige Entwicklung hineinspielen: ökologische, ökonomische, soziale und kulturell-politische.
Die Umweltschule hat nicht nur die Kinder im Blick, sondern möchte auch SchülerInnen aus höheren Jahrgängen erreichen. In diesem Zusammenhang existiert in der Umweltschule auch eine Kochküche, um in punkto Vermeidung von Lebensmittelabfällen beispielsweise Workshops anbieten zu können. Des Weiteren werden auch Fortbildungen für ErzieherInnen und LehrerInnen angeboten. Die nächste Fortbildung für LehrerInnen findet am 6. Juni 2019 statt und es sind sogar noch Plätze frei.
(Quelle: Pressemitteilung, Landkreis Altenkirchen)