Der Magistrat schlägt der Stadtverordnetenversammlung vor, den bestehenden Knotenpunkt Dietkircher Weg/Mundipharmastraße und Höhenstraße zu einem Kreisverkehrsplatz umzubauen und die Ampeln zu entfernen. Die damit verbundenen Kosten belaufen sich nach ersten Schätzungen auf rund 600.000 Euro.
Die bestehende Ampelanlage aus dem Jahr 1999 ist baulich und signaltechnisch veraltet und müsste komplett erneuert werden, berichtete der 1. Stadtrat Michael Stanke im Magistrat. Dies ist nach seiner Einschätzung ein guter Zeitpunkt, den Knotenpunkt nochmals komplett zu begutachten. Aufgrund der Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung aus den Jahren 2002 und 2003, wonach der Knotenpunkt Dietkricher Weg/Mundipharmastraße/Höhenstraße zu denen gehört, an denen die Einrichtung eines Kreisverkehrs zu prüfen ist und grundsätzlich die Einrichtung von Kreisverkehrsplätzen in Erwägung zu ziehen ist, wenn bestehende Ampelanlagen erneuert werden müssen, ist ein Ingenieurbüro damit beauftragt worden, die Machbarkeit eines Kreisverkehrs an diesem Knotenpunkt zu überprüfen. Dabei galt ein besonderes Augenmerk der Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer.
Wie Stanke berichtete, ist das Prüfungsergebnis eindeutig. Die Lichtsignalanlage kann durch einen Kreisverkehrsplatz ersetzt werden, der in Hauptverkehrszeiten Vorteile in der Qualität des Verkehrsablaufs gegenüber der Ampelanlage aufweist. Durch eine entsprechende bauliche Gestaltung des Kreisels wird auch dem Sicherheitsbedürfnis der Fußgänger und Radfahrer entsprochen, die heute teilweise lange Wartezeiten an den (Fußgänger-)Ampeln haben. Dies soll durch Mittelinseln auf den Straßen erreicht werden, die zum Kreisel führen. Die Mittelinseln vermitteln den Autofahrern den Eindruck von einer sich verengenden Fahrbahn. Aufgrund dieser optischen Wahrnehmung wird die Geschwindigkeit reduziert, zudem ist bei der Einfahrt in den Kreisel Vorfahrt zu gewähren.
Die Mittelinseln sollen denen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, das Überqueren der Straßen erleichtern. Die Fahrbahn lässt sich damit in zwei Etappen überqueren, somit haben sich Fußgänger und Radfahrer nur auf den ankommenden Fahrzeugverkehr aus einer Fahrtrichtung zu konzentrieren. Die Mittelinseln verfügen über eine Aufstellfläche mit einer Größe von drei mal drei Metern und sind damit ausreichend bemessen.
Nach Angaben von Stanke belaufen sich die Kosten für eine Erneuerung der Ampelanlage auf rund 255.000 Euro, hinzu kommen jährliche Wartungs- und Stromkosten in Höhe von 3300 Euro. Der Umbau zu einem Kreisel schlägt mit deutlich höheren Kosten zu Buche. Allerdings muss eine Ampelanlage alle 20 bis 25 Jahre komplett erneuert werden, das sei bei einem Kreisel nicht der Fall, machte Stanke deutlich. Über notwendigen Haushaltsmittel muss die Stadtverordnetenversammlung entscheiden.
„Hauptgrund muss aber die Verkehrssicherheit und die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes sein. Und die wird durch einen Kreisel – je nach Verkehrsmittel und Richtung – zum Teil deutlich verbessert“, so der 1. Stadtrat. Er weist auf lange Wartezeiten von aus Limburg kommenden Fahrzeugen auf der Abbiegespur zum Einkaufszentrum hin. Für sie sowie für die Fußgänger und Radfahrer gäbe es mit einem Kreisverkehr die deutlichsten Verbesserungen. Natürlich muss auch der Schulweg der Dietkircher Schüler nochmals genau untersucht werden, so Stanke. Aber im weiteren Verlauf existiert heute bereits ein Kreisverkehrsplatz, der auch funktioniert.
In der Vergangenheit war der Bau eines Kreisverkehrs an diesem Knotenpunkt abgelehnt worden. Nach Angaben des 1. Stadtrats war dafür verantwortlich, dass die einzelnen Äste des Kreisverkehrs zu unterschiedliche Verkehrsbelastungen aufwiesen. Die Verkehrsbelastung über die Mundipharma-Straße zu dem Einkaufsmarkt sowie dem dahinter liegenden Gewerbegebiet war deutlich größer als der Verkehr auf der Höhenstraße. Die Belastung auf der Mundipharma-Straße ist nach Angaben von Stanke durch eine zweite Zufahrt über die Straße „Auf der Heide“ deutlich gesunken, so dass ein Kreisverkehrsplatz heute möglich ist.
(Quelle: Pressemitteilung, Stadt Limburg)