Der Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V. feiert sein 70-jähriges Bestehen: ein Grund zurückzublicken und sich den neuen Herausforderungen der Weiterbildung zu stellen. Dazu hat der Landesverband zu einem Festakt in das Landesmuseum nach Mainz eingeladen.
Landtagspräsident Hendrik Hering, seit April d.J. Vorsitzender des vhs-Landesverbandes, begrüßte die rund 150 Gäste aus den Ministerien und der Landes- und Kommunalpolitik sowie vieler Kooperationspartner und Unterstützer und natürlich aus den 68 staatlich anerkannten Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz im gut gefüllten Plenarsaal des Landtages.
Über 30.000 Veranstaltungen und Kurse werden jährlich mit mehr als 400.000 Teilnahmen in 900.000 Unterrichtsstunden von den 68 rheinland-pfälzischen Volkshochschulen durchgeführt.
Hering betonte: „Volkshochschulen besetzen die Themen, die sich aus den gesellschaftlichen Notwendigkeiten und Entwicklungen unserer Zeit ergeben. Unsere Aufgabe ist es beispielsweise heute, einen qualifizierten Beitrag für die Integration vieler Menschen in Rheinland-Pfalz zu leisten, durch Bildungsangebote zweite und dritte Chancen zu ermöglichen, für den Wissensdurst vieler Menschen ein adäquates Angebot vorzuhalten, die Digitalisierung mit entsprechenden Bildungsangeboten zu begleiten und der politischen Bildung neue Aufmerksamkeit zu schenken.“
Dies unterstrich auch Staatsminister Prof. Dr. Konrad Wolf in seinem Grußwort: „Volkshochschulen sind offene Türen und sie öffnen Türen. Für Menschen, die sich weiterbilden wollen, gibt es dort kaum Zulassungsvoraussetzungen oder Zugangsbeschränkungen. Volkshochschulen helfen Menschen, ihre Lebenschancen zu erweitern und selbstbestimmt ihren Weg zu gehen. Deshalb sind sie unverzichtbar.“
Wie gut vernetzt der vhs-Landesverband bundesweit ist, zeigte der Verbandsdirektor des Deutschen Volkshochschulverbandes (DVV), Ulrich Aengenvoort. Im Reigen der 16 Landesverbände sei der rheinland-pfälzische hochangesehen sowie ein enger und verlässlicher Partner.
Unter dem Blickwinkel „Datafizierung, Roboter und die Zukunft der Demokratie“ untersuchte Prof. Dr. Caja Thimm von der Universität Bonn die Herausforderungen der Bildung und spannte dabei einen Bogen vom Gründungsgedanken der Volkshochschulen bis hin zu ihren jetzigen Aufgaben, dabei zeigte sie auch die enge Verknüpfung von Digitalisierung und Demokratiebildung auf. Hier sind die Volkshochschulen zukünftig besonders gefragt.
Im Rahmen des Festaktes wurden 11 vhs-Kursleitende stellvertretend für rund 10.000 in Rheinland-Pfalz besonders geehrt. Eine unabhängige Fachjury mit renommierten Vertreter/innen aus Politik und Wissenschaft sowie der Weiterbildungspraxis hatte die Preisträger/innen in den Kategorien „Bemerkenswert lange Tätigkeit in der vhs“, „Herausragendes Engagement“, „Besonders kreative Kurskonzepte/Ideen“ sowie zwei Sonderpreise für herausragende Verdienste ermittelt. In der Kategorie „Bemerkenswert lange Tätigkeit in der vhs“ wurde auch Ulrich Keßler, langjähriger Dozent im Bereich der Schulabschlüsse an der Kreisvolkshochschule Westerwald für seine besonderen Verdienste ausgezeichnet.
Gezeigt wurde außerdem ein neuer Imagefilm, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Mittelpunkt rückt und die große Bandbreite des vhs-Programms aufzeigt.