„Ich freue mich sehr, dass wir im Doppelhaushalt 2019/2020 Haushaltsmittel für die Weiterfinanzierung der 18 bereits beschäftigten Gemeindeschwesternplus bereitstellen konnten und dass sich alle neun Modellkommunen dazu bereit erklärt haben, auch in den nächsten beiden Jahren ihre Gemeindeschwesterplus weiter zu beschäftigen“, verkündete Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Das präventive und gesundheitsfördernde Beratungsangebot ist zentraler Bestandteil unserer Demografiestrategie und es ist wichtig, dass wir dieses auch in den kommenden Jahren nutzen können. Mein Ziel ist damit aber noch nicht erreicht, denn das Interesse bei vielen rheinland-pfälzischen Kommunen, die noch keine Gemeindeschwesterplus beschäftigt haben, ist groß. Ich gehe davon aus, dass wir im Frühjahr 2019 die Voraussetzungen für eine Ausweitung des Angebotes geklärt haben. Ich werde dann die Kommunen zeitnah informieren, wie es weitergehen kann.“
Dass es nach der Projektphase weitergehen soll, war für die Landesregierung bereits im Sommer 2018, bei der Vorstellung des Evaluationsberichts, klar. „Ältere Menschen sind ein aktiver Teil unserer Gesellschaft und wir möchten die Seniorinnen und Senioren in Rheinland-Pfalz dabei unterstützen, möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben im vertrauten Umfeld führen zu können. Die Rückmeldungen der älteren Menschen bestätigen mich darin: Viele sind sehr froh darüber, dass es die Gemeindeschwesterplus gibt, die sich kümmert und die Hochbetagten in ihrer jeweiligen persönlichen Lebenssituation stärkt und stabilisiert. Ich sehe deshalb uns als Land aber auch die Kassen und Kommunen in der Verantwortung, dieses präventive und gesundheitsfördernde Angebot dauerhaft vorzuhalten und es nach und nach allen rheinland-pfälzischen Kommunen zu ermöglichen, Gemeindeschwesternplus einzustellen“, so die Ministerin.
Dreieinhalb Jahre wurde das präventive und gesundheitsfördernde Beratungsangebot für hochaltrige Bürgerinnen und Bürger in sechs rheinland-pfälzischen Landkreisen und drei Städten mit hundertprozentiger Finanzierung durch das Land als Modell erprobt. Die Modellphase des Angebotes der Gemeindeschwesterplus endet am 31.12.2018.
Zur Aufgabe der Gemeindeschwesternplus
Das Angebot der Gemeindeschwesterplus umfasst sowohl präventiv ausgerichtete Beratung, beispielsweise zur sozialen Situation, gesundheitlichen und hauswirtschaftlichen Versorgung, Wohnsituation, Mobilität oder Hobbys und Kontakte, als auch die Vermittlung von wohnortnahen und gut erreichbaren Teilhabeangeboten wie beispielsweise geselligen Seniorentreffen, Bewegungsangeboten, Veranstaltungen oder interessanten Kursen. Da es vor allem in ländlichen Regionen mit vielen kleinen Ortschaften an passgenauen Angeboten mangelt, ist es die Aufgabe der Gemeindeschwesterplus, entsprechende Angebote in den jeweiligen Regionen anzuregen beziehungsweise zu initiieren und damit die Entwicklung gesundheits- und selbständigkeitsfördernder Infrastrukturen in den Kommunen mit voranzutreiben.
Insgesamt 18 Pflegefachkräfte sorgen seit 2015 bei vielen Bürgerinnen und Bürgern ab einem Alter von 80 Jahren dafür, dass sich diese sicherer, informierter und nicht alleine gelassen fühlten. So das Ergebnis der Universität zu Köln, die das Projekt im Jahr 2017 evaluiert hat. Befragte Seniorinnen und Senioren, die den persönlichen Hausbesuch der Gemeindeschwesterplus genutzt haben, meldeten zurück, dass es in ihrer Region viele ältere und einsame Menschen gäbe, die einen Ansprechpartner brauchten und die froh seien, dass es jemanden in der Kommune gibt, der sich kümmert. Dabei geht es auch darum Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich zu vermeiden.
Zurzeit sind in folgenden Regionen Gemeindeschwesternplus im Einsatz:
In der Südpfalz der Landkreis Südliche Weinstraße in Kooperation mit der Stadt Landau, für die Westpfalz der Landkreis Kaiserslautern in Kooperation mit der Stadt Kaiserslautern, für die Region Mittelrhein die Stadt Koblenz, für die Region Westerwald der Landkreis Neuwied, für die Region Hunsrück der Landkreis Birkenfeld, für die Region Eifel der Landkreis Bitburg-Prüm, und für die Region Rheinhessen der Landkreis Alzey-Worms.
Weitere Informationen zum Projekt Gemeindeschwesterplus finden Sie im Internet unter www.gemeindeschwesterplus.rlp.de