Der Rhein ist die wichtigste Wasserstraße Europas und unabdingbar im transeuropäischen Güterverkehrskorridor. Voraussetzung dafür ist allerdings die ganzjährige Schiffbarkeit des Flusses – auch in Zeiten von Niedrigwasser. Vor diesem Hintergrund unterstützen die Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Rheinland-Pfalz eine Resolution der Union europäischer IHKs, UECC, die ein zügiges Vorantreiben der Fahrwasserverbesserungen am Rhein fordert.
Zwar hat die Rheinvertiefung zwischen Mainz/Wiesbaden und St. Goar laut dem Bundesverkehrswegeplan 2030 höchste Priorität. Doch sei der politische Wille zur Umsetzung nicht erkennbar, so die UECC.
„Wenn das erklärte Ziel, die Binnenschifffahrt in Europa leistungsfähiger zu machen, erreicht werden soll, dann sind alle Akteure gefordert, das Projekt Rheinvertiefung gemeinsam mit hoher Priorität anzugehen“, betont Arne Rössel, Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.
Der Sprecher des Kompetenzteams Verkehr der rheinland-pfälzischen IHKs, Jürgen Vogel, ergänzt: „Wir müssen leistungsfähige Alternativen zum bereits heute stark überlasteten Verkehrsträger Straße schaffen – Investitionen in die Binnenschifffahrtswege sind deshalb unumgänglich. Nur so bleiben die europäischen Binnenschifffahrtsnetze konkurrenzfähig.“
Weil die Fahrrinnen des Rheins teilweise zu flach sind und Niedrigwasserzeiten immer häufiger werden, sind die Transportkapazitäten der passierenden Schiffe an vielen Tagen im Jahr deutlich eingeschränkt. Schon eine Vertiefung von 30 Zentimetern brächte eine große Entlastung: Die Ladung von 800.000 Lkw pro Jahr oder 2.192 Lkw pro Tag, so hat die UECC errechnet, ließen sich durch eine solche Anpassung der Fahrrinnen auf die Wasserstraße verlagern – auch mit Blick auf den Umweltschutz eine bedeutende Zahl.
60 IHKs aus sieben europäischen Staaten sind in der UECC (Union of European Chambers of Commerce and Industry) zusammengeschlossen. Die UECC vertritt rund zwei Millionen europäische Unternehmen und setzt sich für funktionsfähige und effiziente Verkehrsmärkte, eine bedarfsgerechte Infrastruktur sowie für eine liberale Marktordnung im Verkehrssektor ein.