Aktuelle Erkenntnisse vom Arbeitsmarkt zeigen, dass Menschen mit Behinderungen noch immer nicht ausreichend Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten. „Gerade private Arbeitgeber kommen ihrer Beschäftigungspflicht für Schwerbehinderte nicht angemessen nach. Dabei sind diese oftmals sehr gut qualifiziert und bringen zudem eine besondere Motivation mit“, mahnte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Derzeit sind in Rheinland-Pfalz in 70 Inklusionsfirmen über 900 Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Ziel der Landesregierung ist es, diese Zahl bis zum Ende der Legislaturperiode auf 1.000 Inklusionsarbeitsplätze auszubauen. Um dieses Vorhaben weiter voranzutreiben, startete Bätzing-Lichtenthäler in Kaiserslautern die landesweite Informationsveranstaltung „Zukunftsaufgabe Inklusionsfirmen“. Sie ist Teil einer von 2018 bis 2020 geplanten Informationskampagne für Inklusionsfirmen in Rheinland-Pfalz.
Neben dieser Auftaktveranstaltung sind ab nächstem Jahr drei Regionalkonferenzen in Koblenz, Trier und Mainz geplant. Außerdem soll die Kampagne mit Plakaten und Anzeigen sowie auf Messen beworben werden. Ein extra für die Kampagne entworfenes Logo soll darüber hinaus für einen hohen Wiedererkennungswert sorgen. Zudem ist angedacht, in den jährlich vom Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) verliehenen „Landespreis für beispielhafte Beschäftigung schwerbehinderter Menschen“ Inklusionsfirmen in geeigneter Form einzubeziehen.
Mit dieser neuen Kampagne, die das Sozialministerium gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Inklusionsfirmen (lag if) und in Abstimmung mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen (bag if) durchführt, soll landesweit für die Gründung von neuen Inklusionsfirmen geworben werden. Bei der Finanzierung der Inklusionsfirmen wird das Land durch das Bundesprogramm „Alle im Betrieb“ und die Bundesagentur für Arbeit unterstützt.
Gleichzeitig würdigte Bätzing-Lichtenthäler das Engagement bereits bestehender Inklusionsfirmen in Rheinland-Pfalz: „Mein Dank gilt allen im Umfeld der Inklusionsfirmen für ihr Engagement sowie die konstruktive und gute Zusammenarbeit mit meinem Ministerium, unserem Integrationsamt und der von uns mit dem Monitoring und der Beratung beauftragten Schneider-Organisationsberatung in Trier.“ Dass die Veranstaltung in Kaiserslautern stattfand, war kein Zufall: Hier gibt es im Vergleich zu anderen Städten und Kreisen die meisten Inklusionsfirmen, zum Beispiel die Gemeinnützige Integrationsgesellschaft Kaiserslautern (iKL), Simotec, die Lebenswerk eG und die Barbarossa Bäckerei.
Mit der heutigen Auftaktveranstaltung und der gesamten Informationskampagne möchte das Land dazu beitragen, dass arbeitssuchenden Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilnahme an der Arbeitsgesellschaft ermöglicht wird. „Unser Weg in Rheinland-Pfalz – der deutliche Ausbau von Inklusionsformen – ist und bleibt richtig. Ich wünsche mir, dass von dieser Auftaktveranstaltung das Signal ausgeht: Inklusionsfirmen sind geeignet, für viele Menschen mit Behinderungen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt wesentlich zu erhöhen“, so Bätzing-Lichtenthäler am Ende der Veranstaltung.