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Sommerliche Hitzerekorde in ganz Europa mit verheerenden Waldbränden in Schweden, hohe Waldbrandgefahr auch bei uns in Rheinland-Pfalz, heftiger Hagel, Starkregen mit Überflutung vor einigen Wochen. Die Folgen des Klimawandels sind dieser Tage besonders spürbar und werden es auch in der kommenden Zeit sein. Fische und andere Wassertiere leiden unter den hohen Temperaturen der Flüsse, und es gibt in einigen Gewässern eine Massenentwicklung von Blaualgen. „Die Vorboten des Klimawandels führen uns vor Augen, welche Folgen unser Handeln hat. Dieses akute Bewusstsein müssen wir nutzen, um die Menschen langfristig zum Umdenken zu bewegen. Hier sind alle gefragt: Jung und Alt, die Politik, die Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen, die Landwirtschaft und die Kommunen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

„Gerade beim Klimaschutz gilt: Global denken, lokal handeln – jeder und jede ist gefordert und kann etwas tun. Ich möchte deshalb für Rheinland-Pfalz eine Graswurzelbewegung für besseren Klimaschutz“, so die Ministerpräsidentin weiter. „Man kann den öffentlichen Personennahverkehr nutzen, Ökostrom bestellen, energiesparende Geräte anschaffen, mehr regionale Produkte und langlebige Konsumgüter kaufen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Dabei sei ihr klar, dass nicht jeder alles umsetzen kann, weil Menschen auf dem Land zum Beispiel häufiger auf ihre Autos angewiesen seien. Sie könnten dann aber an anderer Stelle, etwa bei Strom- und Wasserverbrauch, ressourcensparender agieren. „Es hilft jeder Beitrag und wir ermuntern die Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen alles zu tun, was ihnen in ihrem Rahmen möglich ist“, unterstrich die Ministerpräsidentin.

Die Landesregierung habe bereits 2014 als eines der ersten Bundesländer ein Landesklimaschutzgesetz verabschiedet und strebe bis 2050 die Klimaneutralität an. Konkret gehe es um den Einsatz erneuerbarer Energien, Strom- und Wärmeeinsparung, weniger Flächenversiegelung und Rohstoffverbrauch, Innovationen und Effizienzsteigerung, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Umweltministerin Ulrike Höfken. Bei der Vorsorge sei das Land auf einem guten Weg.

„Die Symptome des Klimawandels sind spürbar und unübersehbar: Er ist direkt vor unserer Haustür angekommen. Darum gilt es, sich noch stärker im Klimaschutz zu engagieren – denn wir wollen und müssen unsere Klimaziele erreichen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken. Sie hob in diesem Zusammenhang die Schlüsselrolle der Kommunen hervor: „Ohne die Umsetzung konkreter Projekte vor Ort sind Klimaschutz und Energiewende nicht zu schaffen. Viele Kommunen im Land sind hier bereits seit vielen Jahren und mit großem Engagement aktiv.“ Sie verwies auf die zahlreichen Förderprogramme, auch des Bundes, die Kommunen zum Beispiel bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten, der Einstellung von Klimaschutzmanagern oder bei Einzelinvestitionen wie etwa in die Umrüstung auf LED-Beleuchtung unterstütze. Aktuell laufen die Antragsmöglichkeiten für die Förderung von Klimapartnerschaften von rheinland-pfälzischen Kommunen, z B. mit Regionen in Costa Rica und Ruanda. „Ich kann die Städte und Gemeinden nur ermutigen und bitten, die vielfältigen Fördermöglichkeiten zum Klimaschutz noch stärker zu nutzen. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz ist hierbei ein kompetenter Ansprechpartner“, appellierte die Umweltministerin. „Die Energie- und Wärmewende sind Pflicht und keine Kür: Wir müssen die Treibhausgasemissionen drastisch senken. Nur so ist eine Verlangsamung der Klimaveränderungen möglich.“

„Aber wir müssen uns auch an die Folgen des Klimawandels anpassen. Das erfordert ein Umsteuern und Investitionen in vielen verschiedenen Lebensbereichen“, so die Ministerin. Beim Hochwasserschutz und Renaturierungen, bei der Förderung energieeffizienter Technologien und auch bei der Stärkung des Ökolandbaus sei Rheinland-Pfalz bereits sehr gut aufgestellt. „Aber wir dürfen hier nicht nachlassen: Gerade eine nachhaltige und umweltschonende Landwirtschaft ist deutlich klimastabiler und kann mit extremen Witterungen besser umgehen“, sagte Höfken. „Wir haben für den Ökolandbau in Rheinland-Pfalz das Ziel, einen Anteil von 20 Prozent zu erreichen. Wir unterstützen nicht nur beratend, sondern stellen auch Fördermittel und Zuschüsse zur Verfügung“, sagte Höfken. In Folge der jüngsten Unwetterereignisse sei auch das Thema Hochwasserschutz verstärkt in den Vordergrund gerückt. „Hier unterstützen wir als Land die Kommunen mit bis zu 90 Prozent Förderung und insgesamt 18 Millionen Euro, die wir in den kommenden Jahren bereitstellen. Ich rufe die Kommunen noch einmal auf, den Hochwasserschutz anzugehen. Wir helfen ihnen dabei gerne.“ Es gelte insgesamt: Prävention gehe vor Schadensbeseitigung.

„Wir müssen uns auf die konkreten und teilweise verheerenden Folgen des Klimawandels einstellen und davon ausgehen, dass extreme Wetterereignisse in Zukunft häufiger auftreten. Deshalb ist jetzt die Zeit zum Umdenken“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Umweltministerin Ulrike Höfken.