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Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler eröffnete heute in Mainz eine weitere Beratungsstelle für eine Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB). Träger der EUTB ist das Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen Mainz e.V. (ZsL). Für die Ministerin ist die EUTB ein wichtiger Baustein, um das Bundesteilhabegesetz (BTHG) optimal im Sinne der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen umzusetzen.

„Ich freue mich sehr, dass das ZsL diese Aufgabe der EUTB für den Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz übernehmen wird, zeichnet es sich doch seit vielen Jahren als aktiver und kompetenter Partner der Teilhabepolitik aus, der für eine Beratung auf Augenhöhe von Betroffenen für Betroffene steht“, so die Ministerin.

Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen, betont: „Das Zentrum für selbstbestimmtes Leben arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der Beratungsmethode des Peer Counseling, Menschen mit Behinderungen beraten als Expertinnen und Experten ratsuchende Menschen mit Behinderungen. Das sind beste Voraussetzungen für die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung. Menschen mit Behinderungen werden durch die Beratung ermutigt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und für ihre Anliegen einzutreten.“

„Im Rahmen der neuen EUTB erhalten Ratsuchende sowohl in der Rheinallee 79-81 in Mainz als auch in unseren dezentralen Sprechstunden im Landkreis Mainz-Bingen eine umfassende und ganzheitliche Unterstützung. Wir vertreten dabei den Ansatz des Empowerments, wonach Ratsuchende befähigt werden, selbst aktiv Wege für ein selbstbestimmtes Leben zu finden und zu beschreiten“, erklärte Stephan Heym, Geschäftsführer des ZsL Mainz. „Das Angebot ist dabei unabhängig von Leistungserbringer- und -trägerinteressen und für die Klientinnen und Klienten kostenfrei.“

Für die rheinland-pfälzische Landesregierung stehen die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt. „Unser Ziel ist es, dass alle Menschen gleichwertige Lebensverhältnisse haben, und zwar im ganzen Land. Und genau hier liegt die zentrale Aufgabe und große Herausforderung der EUTB: Sie soll – als Bindeglied zwischen den Menschen mit Behinderungen als Leistungsempfänger und den unterschiedlichen Leistungserbringern – Menschen mit Behinderungen qualifiziert und unabhängig in allen Fragen der Teilhabe beraten“, erklärte Ministerin Bätzing-Lichtenthäler.

Im Rahmen der Umsetzung des BTHG sollen die Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatungsstellen (EUTB) in den Ländern geschaffen und vom Bund finanziell gefördert werden. In Rheinland-Pfalz wurden nach einem umfangreichen Bewerbungsverfahren flächendeckend 27 EUTB bewilligt, in denen insgesamt 33 Beraterinnen und Berater in den Städten und Kreisen tätig sein werden. Der Bund fördert diese Arbeit mit rund 7,14 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren. „Rheinland-Pfalz ist damit das erste Flächenland, das den Auswahl- und Bewilligungsprozess abgeschlossen hat, so dass die Beratungsarbeit beginnen kann“, erklärte die Ministerin.

„Als Land sehen wir unsere Aufgabe bei der Entwicklung der EUTB in den kommenden Jahren darin, die Beraterinnen und Berater in ihrer Fachlichkeit und Kompetenz zu stärken und zu vernetzen. Deshalb hatte das Sozialministerium bereits am 24. Mai zu einem ersten Vernetzungstreffen eingeladen“, so die Ministerin, deren ausdrücklicher Wunsch es ist, den Prozess der Vernetzung und des Voneinander-Lernens so früh wie möglich anzuschieben. „Um die EUTB jedoch dauerhaft zum Erfolg zu führen, muss die Beratungsarbeit über den bisherigen Zeithorizont bis 2022 hinaus unbefristet und dauerhaft in der Teilhabeplanung verankert werden. Nur so kommen wir der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse ein Stück näher“, forderte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler.