Das MRE-Netzwerk verleiht Qualitätssiegel an Krankenhäuser und Altenheime im Westerwaldkreis. Bundesweit wurden erstmals auch ambulante Pflegedienste zertifiziert. Gegen Antibiotika resistente Bakterien machen immer wieder Schlagzeilen. Genau diesem Thema widmet sich seit 2014 das gemeinsame Netzwerk Multiresistente Erreger (MRE-Netzwerk) der Landkreise Altenkirchen, Rhein-Lahn und Westerwaldkreis. Am 16. November fand nunmehr im Haus Mons-Tabor in Montabaur die zweite Zertifizierungs-Veranstaltung des MRE-Netzwerks für Fachleute und Interessierte statt.
Foto: Landrat Schwickert zeichnete stellvertretend für die drei Kreise zahlreiche Institutionen mit dem Qualitätssiegel „Hygiene aus.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden bereits zum zweiten Mal Qualitätssiegel an erfolgreich geprüfte Altenheime und nunmehr auch an Krankenhäuser und als bundesweite Besonderheit erstmals an ambulante Pflegedienste aus den Landkreisen verliehen. Das Ziel der Vergabe der Qualitätssiegel ist, dass alle den Patienten oder Bewohner direkt oder indirekt Betreuenden, die für ihren Arbeitsbereich relevanten Prinzipien des Umgangs mit multiresistenten Erregern in Bezug auf Hygiene beherrschen und anwenden. Dies wird durch das Qualitätssiegel Hygiene nach außen dokumentiert.
Im Mittelpunkt der eigentlichen Netzwerkarbeit stehen sowohl der Schutz der Bevölkerung vor den sogenannten Krankenhaus-Keimen als auch die Beachtung der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. Ziel des Netzwerkes ist es, alle Beteiligten im Gesundheitswesen einzubeziehen und zu sensibilisieren. Neben den Krankenhäuser und Altenheimen sind auch die ambulanten Pflegedienste und die niedergelassenen Hausärzte bei der Bekämpfung der MRE-Keime wichtig. „Alle vier Stränge des Gesundheitssystems müssen zum erfolgreichen Gelingen zusammenarbeiten, damit das Ziel wirkungsvoll erreicht werden kann“, konstatiert Dr. Wolfgang Dörwaldt, Netzwerkkoordinator der drei Landkreise. Krankenhäuser, Altenheime und ambulante Pflegedienste haben den Zertifizierungsprozess bereits durchschritten. Die Zertifizierung von niedergelassenen Hausärzten steht als Aufgabe des Netzwerkes für das kommende Jahr an.
Dabei ist das MRE-Netzwerk der drei Landkreise, das erste, dass dieses Konzept der verzahnten Zusammenarbeit durch eine einrichtungsübergreifende Zertifizierung in dieser Art dokumentiert. Neben den Landräten Achim Schwickert (WW), Frank Puchtler (Rhein-Lahn) und dem Ersten Kreisbeigeordneten Konrad Schwan (AK) als oberste Träger des gemeinsamen MRE-Netzwerkes machte Dr. Silke Heinemann, Abteilungsleiterin Gesundheit des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie Rheinland-Pfalz die Wichtigkeit der Thematik deutlich. Als Gastreferent des Abends gab Dr. Christoph Grabe, Leitender Medizinaldirektor am Gesundheitsamt Siegen, einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen.