Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 20. März 2015 im Rahmen der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes empfohlen, eine Raumbedarfsanalyse für das (inoffizielle) Schulzentrum Westerburg im Bereich der allgemeinbildenden Schulen durchzuführen.
Die Verwaltung hat dieses Anliegen aufgegriffen und einen gemeinsamen Termin mit allen Schulleitungen und der Verbandsgemeinde Westerburg als Schulträger der Grundschule und der Realschule plus koordiniert. Dazu wurden auch die außerhalb des eigentlichen Schulzentrums gelegene Berufsbildende Schule (BBS) und die Freie Montessori-Schule eingeladen.
Die aus diesem konstruktiven Gespräch gewonnenen Erkenntnisse können in drei Problemfelder unterteilt werden:
Zuerst wurde die allgemeine Raumsituation beleuchtet. Beim Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) ergab sich, dass der fast durchgehend sechszügigen Einrichtung zum fünfzügigen Ausbau noch vier Klassenräume und ein naturwissenschaftlicher Raum fehlen. Diese Mankos können aber durch geschickte Stundenund Vertretungsplanung weitestgehend aufgefangen werden. An der Realschule plus der VG sind aktuell noch sechs Klassen in Containern untergebracht. Ansonsten konnte der zweite Standort (die ehemalige Hauptschule) mit Ausnahme einer Lehrküchennutzung aufgegeben werden. Die Vertreter der BBS und der Friedrich-Schweitzer-Schule zeigten sich mit ihrer Raumsituation zufrieden. Die Regenbogengrundschule ist zwar quantitativ gut mit Räumen ausgestattet, der bauliche Zustand derselben hingegen wird seitens der Schulleitung bemängelt. Der Leiter der Freien MontessoriSchule berichtete von den bereits vom Land genehmigten Bauplänen seiner Einrichtung im Wäller-Park; mit deren Verwirklichung wäre die Raumsituation für diese Schule gelöst.
In diesem Zusammenhang sollte angemerkt werden, dass Realschule plus, FriedrichSchweitzer-Schule und Grundschule als Ganztagsschulen in Angebotsform in der Mensa der Regenbogenschule speisen. Seitens des KAG wird die Einrichtung einer Ganztagsschule aktuell nicht angestrebt.
Das zweite Handlungsfeld ist die Sporthallenund Lehrschwimmbeckensituation. Am Rande des Schulzentrums befindet sich eine Dreifachsporthalle der VG. Dazu kommen die Einfachsporthallen am KAG (Kreis) sowie die der VG im ehemaligen Hauptschulgebäude. Beide Übungseinheiten müssten baulich aufgefrischt werden. Eine weitere kreiseigene Dreifachsporthalle befindet sich an der BBS.
Auf der Einfachsporthalle des Kreises befindet sich ein altes Lehrschwimmbecken außer Betrieb, welches wirtschaftlich nicht mehr in Stand zu setzen ist. Ein weiterer Bestandteil des Gebäudes ist die sanierungsbedürftige Toilettenanlage der Schule. Ein funktionstüchtiges und bereits saniertes zweites Lehrschwimmbecken ist im ehemaligen Hauptschulgebäude der VG untergebracht.
Der Sportstättenrahmenleitplan des Westerwaldkreises von 2015 weist einen Fehlbedarf von acht Übungseinheiten für die Schulen in Westerburg auf. Dies wird – wenn auch nicht in der Größenordnung – von den Schulleitungen bestätigt. Insbesondere der Grundschule ist der Fortbestand des Lehrschwimmbeckens sehr wichtig.
Eine dritte Problematik ist die verkehrliche Situation. Insbesondere der ruhende Verkehr stößt an Kapazitätsgrenzen. Der vorhandene Parkraum ist schlichtweg zu klein und der täglich steigenden Motorisierung nicht mehr gewachsen.
Diese Gesamtsituation kann sinnvoll nur von Stadt, Verbandsgemeinde und Kreis gemeinsam gelöst werden. Dabei sollte eine Struktur im Schulzentrum geschaffen werden, die zumindest mittelfristig alle Wandlungen und ggfs. Verwerfungen im Schulsystem flexibel auffangen könnte. Ein solcher Gesamtplan muss tabufrei angegangen werden, auch Abriss und Tausch von Gebäuden oder Teilen von solchen könnten denkbare Optionen sein.
Um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen bietet sich das Instrument der Machbarkeitsstudie an. Es wird daher vorgeschlagen, das Auswahlverfahren für ein geeignetes Architekturbüro in die Wege zu leiten.
Bezüglich der entsprechenden Vergabeentscheidung wird der Kreisausschuss in 2017 befinden müssen.