Limburg-Weilburg. Insgesamt 610 Personen waren an einer der größten und anspruchsvollsten Katastrophenschutzübungen der letzten Jahre im Landkreis Limburg-Weilburg beteiligt. Landrat Michael Köberle war mit dabei, um sich in Waldernbach vor Ort über die Hintergründe und Abläufe dieser Übung zu informieren.
Die Übung basierte auf der derzeitigen Wetterlage mit anhaltender Trockenheit, starker Hitze und hoher Waldbrandgefahr. Diese Lage wurde zudem noch fiktiv verschärft. Der Katastrophenschutzstab des Landkreises Limburg-Weilburg trat fiktiv zusammen, ein fiktiver Katastrophenfall wurde durch das Hessische Innenministerium auf Empfehlung von Landrat und Kreisbrandinspektor ausgerufen.
Im Rahmen der aktiven Übung wurde ein chemischer Unfall mit Explosion auf dem Gelände der Firma Beck und Heun in Waldernbach simuliert, bei dem zahlreiche Verletzte und Betroffene medizinisch und psychologisch versorgt werden mussten und eine großangelegte Dekontamination erforderlich war. Der Übungsverlauf beinhaltete die sukzessive Alarmierung und Koordinierung von Feuerwehr, Rettungsdienst, Betreuungsdienst und Führungseinheiten. Die Übungssituation spitzte sich weiter zu, als fiktive Waldbrände bei Oberselters und Niedererbach ausbrachen. Diese zusätzliche Belastung forderte nicht nur die taktische Flexibilität der Einsatzleitung, sondern auch das strategische Denken der übergeordneten Führungsstruktur.
An der Übung beteiligt waren Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten aus dem gesamten Landkreis Limburg-Weilburg, inklusive Führungsgruppe Technische Einsatzleitung sowie Informations- und Kommunikationszentrale, GABC-Einheiten, inklusive Dekontamination, Personenauskunftsstelle, Notfallseelsorge, Drohnenstaffel des DRK Weilburg, Rettungsdienst und Betreuungszüge. 70 Personen mimten – geschminkt vom Malteser Hilfsdienst – Verletzte, 16 Mitglieder von Hilfsorganisationen und Feuerwehren fungierten als Übungsbeobachter. Die Versorgung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgte über die beiden Betreuungszüge des Landkreises Limburg-Weilburg, ein Betreuungsplatz wurde in der Waldernbacher Westerwaldhalle eingerichtet. Die Koordination der Zuführung und des Transports erfolgte über die Informations- und Kommunikationszentrale des Landkreises, wobei realitätsnahe Einsatzbedingungen gegeben waren, beispielsweise durch Wasserentnahme aus alternativen Quellen wie dem Steinbruch in Lahr und dem Seeweiher in Mengerskirchen. Der Rettungsdienst wurde durch Auszubildende der Rettungswachen gestellt, wobei elf Rettungswagen und drei Notarzteinsatzfahrzeuge zum Einsatz kamen. Das Regierungspräsidium Gießen hat die Übung als zuständige obere Katastrophenschutzbehörde finanziell unterstützt.
Ziele der Übung waren die Überprüfung der Alarmierungs- und Kommunikationswege, eine realitätsnahe Zusammenarbeit aller eingesetzten Katastrophenschutzeinheiten, der Aufbau und Betrieb eines Betreuungsplatzes für maximal 50 Betroffene unter realistischen Bedingungen sowie die Optimierung der Übergangsprozesse Rettungsdienst / Sanitätsdienst und die Registrierung durch die Personenauskunftsstelle.
Landrat Michael Köberle zeigte sich beeindruckt: „Ich möchte mich zunächst bei allen Beteiligten für ihren großartigen Einsatz bedanken. Unsere Kräfte haben bei dieser Übung eine Extremlage mit höchster Professionalität, Präzision und Einsatzwillen gemeistert. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie stark alle Einheiten unseres Landkreises sind.“ (Quelle Kreis Limburg Weilburg)