Durch Vermittlung von Herrn Wolfram von PAuL e.V. konnten wir Mitarbeiter des Vereins Creative Change am Gymnasium im Kannenbäckerland begrüßen. Vier Tage lang stand für jede der 9. Klassen täglich für zwei Unterrichtsstunden das Projekt „Demokratie leben“ auf dem Stundenplan.
Nach einer kurzen Kennenlernrunde und eine kurzen Auflockerung wurde eine Theaterszene zum Thema Ausgrenzung präsentiert. In dieser Szene kommt ein neuer Mitschüler aus Syrien in die Klasse und wird aufgrund von Vorurteilen ausgegrenzt. Ein Schüler in der Szene hat die Wahl: Füge ich mich der Gruppe und schließe den neuen Mitschüler auch aus oder habe ich den Mut, mich für den Neuen einzusetzen. Am Entscheidungsmoment wurde die Szene gestoppt. In der Reflexion wurden anschließend Handlungsmöglichkeiten entwickelt. Im nächsten Schritt wurden diese Möglichkeiten praktisch ausprobiert, indem die Schüler/innen einen Charakter der Szene selber austauschen und verändern konnten. Anschließend wurde erneut über die veränderte Szene reflektiert und die Handlungsmöglichkeiten weiterentwickelt.
Foto: GiK
Am zweiten Tag wurde mit den Schüler/innen in einem Workshop das Thema „Mut“ vertieft. „Wozu brauchen wir Mut und wie entwickelt man Mut“, waren zentrale Fragen des Workshops.
Im Anschluss hatten die Schüler/innen die Aufgabe, sich über persönliche Erfahrungen mit Ausgrenzung auszutauschen und kleine Theaterszenen daraus zu entwickeln.
Der dritte Tag begann mit der Präsentation der am Tag 2 entwickelten Szenen und einer gemeinsamen Besprechung im Plenum darüber, welche Handlungsmöglichkeiten es in der jeweiligen Situation gibt.
Im Anschluss wurde von Creative Change e.V. eine Szene zum Thema Rassismus präsentiert. In dieser Szene ist Petra auf der Suche nach einem Job. Sie trifft sich mit einem alten Freund und Kollegen, der bei der Zeitung arbeitet, in einem italienischen Restaurant.
Im Verlauf des Treffens beginnt Petras alter Kollege, rassistische Bemerkungen gegenüber dem Kellner zu machen. Am Ende kommt es zur Eskalation und Petra wird vor die Wahl gestellt, einen ausländerfeindlichen Artikel für die Zeitung zu schreiben oder keinen Job zu bekommen. Auch diese Szene wurde anschließend intensiv besprochen.
Am letzten Tag wurde gesammelt, was die Schüler/innen über das Thema „Demokratie und die Grundrechte“ wissen. Dazu wurde mit der Gruppe eine Mindmap erstellt.
Danach wurde sich in Kleingruppen über Fragen zur Rolle der Jugend in unserer Gesellschaft ausgetauscht. Was für besondere Fähigkeiten haben Jugendliche? Was hindert und was fördert die Jugend Ihre Fähigkeiten zu entwickeln? Wo kann die Jugend sich mit Ihren Fähigkeiten einbringen?
Zum Abschluss verfasste jeder Teilnehmer eine kurze und begeisternde Rede zur Rolle der Jugend in unserer Gesellschaft. Diese Reden würden am Ende präsentiert.
Die Schüler/innen beurteilten das Projekt in ihren schriftlichen Rückmeldungen sehr positiv. Insbesondere die sympathischen Projektleiter kamen sehr gut an und neben Spaß und Spannung wurde auch betont, dass man viel für sich selbst mitnehmen konnte.
Einmütig sprachen sich die Schüler/innen dafür aus, ein solches Projekt wieder anzubieten.
Wir danken der Koordinierungs- und Fachstelle PfD für die Unterstützung in der Finanzierung des Projekts aus den Mitteln des Aktions- und Initiativfonds im Rahmen des Programms „Demokratie leben“ und dem Förderverein des Gymnasiums für die organisatorische Umsetzung sehr herzlich.