Hilchenbach-Dahlbruch (ots)
Am Donnerstag (06.04.2023) ist es erneut zu zahlreichen sogenannten Schockanrufen im Bereich Hilchenbach-Dahlbruch gekommen. Gegen 12:40 Uhr erhielt ein älteres Ehepaar ebenfalls einen dieser Anrufe, der dank intensiven Ermittlungen zur Festnahme des Geldabholers führte.
Eine angebliche Kommissarin berichtete dem Ehepaar am Telefon von einem Verkehrsunfall, den die Tochter verursacht habe. Bei dem sei eine Frau ums Leben gekommen. Um die Tochter vor einer Inhaftierung zu bewahren, solle das Ehepaar eine Kaution zahlen.
Da die Angaben der angeblichen Kommissarin so glaubhaft erschienen, machte sich der 84-jährige Mann auf den Weg, um das Geld für die Kaution zu beschaffen. Währenddessen ist er mehrfach von der Kommissarin kontaktiert worden. Als Übergabeort für die Kaution wurde ein Parkplatz eines Discounters in Dahlbruch vereinbart. Die Kommissarin teilte dem 84-Jährigen mit, dass ein Angestellter der Gerichtskasse komme, um das Geld in Empfang zu nehmen.
Kurze Zeit später überreichte der Senior das Geld. Der junge Mann entfernte sich anschließend fußläufig.
Dank intensiver Ermittlungen und der vorliegenden Personenbeschreibung des Geldabholers konnte dieser im Nahbereich, auf einem angrenzenden Parkplatz, festgenommen werden. Polizisten brachten ihn zur Polizeiwache nach Weidenau.
Das Geld konnte bei dem 30-Jährigen aufgefunden werden. In dem Umschlag mit dem Geld steckte ebenfalls ein roter Warnzettel der Bank, der auf betrügerische Handlungen in Verbindung mit Geldübergaben hinwies. Dieser fiel dem Senior wegen der Aufregung und der Besorgnis um seine Tochter jedoch leider nicht auf. Der Senior bekam sein Geld zurück.
Der 30-Jährige wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wegen fehlender Haftgründe entlassen.
In diesem Zusammenhang weist die Polizei noch einmal darauf hin, solche Telefonanrufe am besten direkt zu beenden. Die Polizei wird nach einem tödlichen Unfall oder anderen schrecklichen Ereignissen niemals telefonisch Kontakt zu Ihnen aufnehmen. Kontaktieren Sie ihre Angehörigen. Sofern es sich tatsächlich als Betrugsversuch heraus stellt, melden Sie dies bei der Polizei.
Als Ansprechpartner für Fragen rund um das Thema Straftaten zum Nachteil älterer Menschen steht Ihnen das Kriminalkommissariat Prävention / Opferschutz unter der Nummer 0271/7099-4800 zur Verfügung. Von dort aus werden u.a. Vorträge für Seniorengruppen/Vereine über den Themenbereich angeboten. Unterstützt wird das Kommissariat dabei von ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatern- und beraterinnen. Das Angebot richtet sich aber nicht nur ältere Menschen selbst, sondern auch an Verwandte, Freunde und Bekannte der potentiellen Opfer mit dem Appell des Kommissariats Prävention / Opferschutz: "Helfen Sie uns, den Tätern den Erfolg zu vermiesen!" (Quelle Polizei Siegen Wittgenstein)