Kleinere Restarbeiten folgen nach Inbetriebnahme • Vollständiger Wiederaufbau der Eifelstrecke in NRW bis Ende 2023
Nachdem die Deutsche Bahn die Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Mechernich Ende April wieder in Betrieb nehmen konnte, steht nun der nächste Meilenstein auf dem Plan: Ab Sonntag, 12. Juni – pünktlich zum Sommer-Fahrplanwechsel – sollen die Züge auch auf dem rund zehn Kilometer langen Abschnitt zwischen Mechernich und Kall wieder rollen. Im Vorfeld führen Fachkräfte Probefahrten auf der Strecke durch, um die wiederhergestellte Strecke und die instandgesetzte Leit- und Sicherungstechnik zu testen. Im Anschluss an die Inbetriebnahme werden noch einige Restarbeiten erfolgen, die aber außerhalb des unmittelbaren Gleisbereichs oder während der nächtlichen Betriebsruhe durchgeführt werden können, sodass diese keine Auswirkungen auf den Zugverkehr haben.
Große Schäden hatte das Unwetter in Bereichen des Bahnhofs Kall und des Kaller Tunnels verursacht. Die Flut hatte den gesamten Bahnhofsbereich in Kall sowie das Stellwerksgebäude überspült. Die DB hat den verschlammten Streckenabschnitt mit einer sogenannten Bettungsreinigungsmaschine aufwändig von Geröll und Feinanteilen befreit. An vielen Stellen haben Fachkräfte außerdem Gleise und Bahnübergänge erneuert, schadhafte Schwellen ausgetauscht und Signale sowie die Leit- und Sicherungstechnik instandgesetzt. Direkt im Bahnhof Kall wurden zudem die Bahnsteige sowie eine abgesackte Böschung im südlichen Bereich vollständig wiederhergestellt.
Auch im Bereich des Kaller Tunnels wurden das Gleisbett und die Entwässerungsanlagen aus angrenzenden Böschungsbereichen so stark durch angeschwemmten Schlamm und Unrat verschmutzt, dass sie vollständig erneuert werden mussten. Um das Gleis wieder in die richtige Lage zu bringen, hat die DB auf dem gesamten Abschnitt zwischen Mechernich und Kall außerdem Stopfarbeiten durchgeführt. Damit wird das Schotterbett wieder verdichtet und stabilisiert.
Seit Dezember 2021 arbeitete die Baufirma an sieben Tagen pro Woche im Zwei- und Drei-Schicht-Betrieb am Wiederaufbau der Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Kall, um die ca. 25 Kilometer lange zweigleisige Strecke schnellstmöglich wieder befahrbar zu machen. Die Abwicklung der Baustellenlogistik erfolgte zum Großteil umweltfreundlich über die Schiene.
Effizienter Nebeneffekt: Die DB nutzte diese Phase des ruhenden Verkehrs auf dieser Strecke auch dazu, erste vorbereitende Arbeiten für die geplante Elektrifizierung der Eifelstrecken durchzuführen, beispielsweise Baugrunduntersuchungen, die wichtige Informationen für die Planungen liefern. Außerdem hat die DB Vermessungs- und reguläre Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.
Der umfassende Wiederaufbau des Eifelstreckenabschnitts zwischen Kall und Nettersheim ist bis Ende 2023 geplant. Hier hat die Flut so starke Schäden verursacht, dass Gleise und eine über die Urft verlaufende Brücke vollständig neugebaut werden müssen. Auch einige Bahnübergänge sowie die gesamte Stellwerkstechnik werden erneuert.
Auswirkungen für die Eisenbahnkund:innen
Die aktualisierten Bus- und Bahnfahrpläne werden wir kurzfristig kommunizieren. Diese sind dann in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn und unter zuginfo.nrw abrufbar.
Auf der Eifelstrecke sind hierbei zwischen Kall – Gerolstein sowohl Schnellbusse als auch Busse mit allen Halten vorgesehen. Zwischen Kall und Nettersheim fahren Busse mit allen Halten sowie Schnellbusse ohne Halt zwischen Kall und Trier Hbf. (Quelle DB)