Antisemitismusbeauftragte Monika Fuhr zeigt sich besorgt über steigende Zahl antisemitischer Straftaten in Rheinland-Pfalz
„Der bundesweite massive Anstieg antisemitischer Straftaten im Jahr 2021 ist ein dramatisches Signal. Auch in Rheinland-Pfalz ist die Zahl antisemitischer Straftaten im vergangenen Jahr zu meinem Bedauern gestiegen. Diesen Anstieg betrachte ich mit großer Sorge und er darf uns alle nicht unberührt lassen. Wir unternehmen im Land größte Anstrengungen, damit Antisemitismus hier keinen Platz hat. Mit dem kürzlich verabschiedeten Antisemitismusbeauftragtengesetz wurde die Bekämpfung von Judenhass in Rheinland-Pfalz deutlich gestärkt“, betonte Monika Fuhr.
„Zudem brauchen wir eine Alltagskultur, die Antisemitismus entschieden entgegentritt. Bildung, Erinnern und Begegnung sind dabei wirksame Instrumente gegen Antisemitismus, die wir weiter fördern und ausbauen wollen. Dazu gehört für uns unter anderem, den Austausch zwischen jüdischen Gemeinden und Schulen zu stärken, deutsch-israelische Schulpartnerschaften und die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Institutionen in Israel und Rheinland-Pfalz zu fördern sowie die Gedenkarbeit und Erinnerungskultur fortzuentwickeln“, so Fuhr weiter.
Der heute von Innenminister Roger Lewentz vorgestellte Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2021 zeigt einen Anstieg antisemitischer Straftaten in Rheinland-Pfalz.
Wurden im Jahr 2020 noch 46 solcher Straftaten im Land gezählt, so waren es im vergangenen Jahr 61 Straftaten. Auch bundesweit ist ein deutlicher Anstieg antisemitischer Straftaten zu verzeichnen. War bereits im Jahr 2020 der höchste Stand antisemitischer Straftaten seit zwei Jahrzehnten in Deutschland zu beobachten, so wurde diese Zahl im vergangenen Jahr erneut übertroffen. Gegenüber dem Vorjahr nahmen antisemitische Straften in 2021 um rund 29 Prozent zu (2020: 2.351, 2021: 3.027), rund 84 Prozent haben einen rechtsextremistischen Hintergrund. (Quelle Staatskanzlei Mainz)