Sozialdemokraten fordern Beschleunigung des Photovoltaikausbaus
In ihrem Antrag zur nächsten Kreistagssitzung beantragt die SPD-Kreistagsfraktion, dass der Westerwaldkreis die BBS Westerburg bei ihrem Projekt „Klimaneutrale Schule“ unterstützen möge und als erste Maßnahme die Errichtung einer Photovoltaikanlage mit Speichermöglichkeit auf und in dem Gebäude der Holzwerkstatt auszuschrieben. Um mögliche Förderungen einzubinden, schlagen die Sozialdemokraten vor, mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz das Gespräch zu suchen. Die notwendigen Mittel von geschätzt 180.000 Euro für diese Investition sollen im Nachtragshaushalt verankert und aus der Rücklage finanziert werden.
„Wir bekommen gerade aktuell die dramatischen Fehler der Vergangenheit in der Energiepolitik vorgeführt. Daher müssen wir auf allen Ebenen unseren Beitrag leisten, um die angestrebte Energieunabhängigkeit herzustellen, auch im Kreis. Die SPD befürwortet es, alle Projekte, die sich schnell und unproblematisch verwirklichen lassen, unverzüglich zu realisieren. Der Einsatz fossiler Brennstoffe kann durch den Einsatz von Photovoltaikanlagen vollständig vermieden und eine Reduzierung des Gesamtvolumens des CO2-Ausstoßes erreicht werden“, begründet der Vorsitzende der Kreistagsfraktion Thomas Mockenhaupt den Antrag der SPD zum jetzigen Zeitpunkt.
Die Sozialdemokraten, die sich das Projekt „Klimaneutrale BBS“ bei ihrer letzten Fraktionssitzung in Westerburg haben vorstellen lassen begrüßen, dass sich ein Projektteam mit Unterstützung der SchülerInnenvertretung bereits im vergangenen Jahr auf den Weg gemacht hat, für die BBS in Westerburg Klimaneutralität zu erreichen. Dabei wurde neben der Wärmeversorgung und der Mobilität auch die Stromversorgung untersucht. Bei der Versorgung der Schule mit Strom kann schnell ein erster Erfolg erzielt werden. Diesen wolle die SPD gerne unterstützen: Das Dach der Holzwerkstatt mit etwa 500qm sei nahezu perfekt ausgerichtet und könne eine 100 kWp Photovoltaikanlage tragen. Damit können 80-100.000 kWh Strom produziert werden. In Verbindung mit einem 100kW Speicher kann der Strom an allen Schultagen zu 100% genutzt werden. Es wird allenfalls nur an Wochenenden und in den Ferien zur Einspeisung ins Netz kommen.
Das Projektteam der BBS erläuterte, dass es bei seinen Voruntersuchungen alle Bedenken, dass es möglicherweise zu umfangreichen Baumaßnahmen im Vorfeld der Errichtung einer Anlage komme, ausräumen konnte. Somit können die von der Kreisverwaltung in ihrer Antwort auf Fragen des Kreistagsmitglieds Hendrik Hering geäußerten Einwände als überholt angesehen werden. Die vorhandenen Leitungen sind ausreichend dimensioniert und können den Strom transportieren. Im Gebäude gibt es ausreichend Raum, den Speicher aufzunehmen. Der Energieversorger hat keine Bedenken gegen die Errichtung und eine mögliche Einspeisung ins Netz. In einem zweiten und dritten Schritt können bzw. müssen weitere Anlagen auf der noch zu errichtenden KFZ-Werkstatt und dem Hauptgebäude errichtet werden. Die BBS Westerburg hat aktuell einen Stromverbrauch von rund 320.000 kWh Strom/Jahr. Dafür müssen derzeit rund 47.000 Euro gezahlt werden. Mit der Anlage auf der Holzwerkstatt kann ein bedeutender Teil der Energiekosten schon jetzt gesenkt werden. Die Anlage, die geschätzt 180.000 Euro kosten wird, amortisiert sich – ohne Förderungen – nach 12 bis 15 Jahren.
„Es gibt keinen rationalen Grund, mit der Ausschreibung dieser Anlage zu warten. Wir wollen die fortschrittlichen und unbedingt notwendigen Überlegungen der BBS Westerburg unterstützen. Wir werben dafür, allen Schulen in der Verantwortung des Kreises das Konzept vorzustellen und sie dazu zu animieren, sich ebenfalls auf den Weg zur Klimaneutralität zu begeben2, ergänzt Kreistagsmitglied Hendrik Hering, der zu dem Antrag im Kreistag sprechen wird, die Ausführungen
Die SPD-Fraktion sieht im Übrigen durch die vorhandene Fachexpertise an der BBS Westerburg auch keine Notwendigkeit ein teures Planungsbüro vorzuschalten. Dieses kann zu keinem anderen Ergebnis kommen als das Projektteam der BBS. (Quelle SPD Kreis WW)