Corona hat die Tourismusbranche hart getroffen, das ist auch in Limburg der Fall. Der heftige Einschnitt begann im April 2020, allein in diesem Monat sind die Übernachtungen drastisch auf 1702 gesunken (12.845 waren es im April 2019). Seit Mitte des Jahres 2021 gibt es einen umgekehrten Trend mit steigenden Zahlen. Limburg liegt dabei mit einem Jahresplus von rund 14 Prozent gegenüber dem sehr schwachen Vorjahr 2020 deutlich über der Entwicklung auf Kreis- und Landesebene. Nach Angaben von Hilmar von Schenck, Leiter des Amtes für Touristik und Stadtmarketing in der Limburger Stadtverwaltung, hat vor allem der wieder verfügbare Campingplatz Einfluss auf die positive Entwicklung.
Limburg hatte im Jahr 2019 insgesamt 93.385 Ankünfte und 161.008 Übernachtungen. Im März 2020 begann die Lage, sich leicht zu ändern, im April dann der harte Absturz. Insgesamt sanken die Ankünfte von 93.385 (2019) auf 54.457 (2020), die der Übernachtungen von 161.008 auf 93.831. Seit Mitte des Jahres 2021 steigen die Übernachtungszahlen wieder und übertrafen im August mit 20.208 Übernachtungen die Vergleichszahlen der Jahre 2020 und sogar 2019 (19.427).
Die positive Entwicklung lässt sich seit Juli ablesen, als die Übernachtungszahlen auf 16.607 (13.207 in 2019) stiegen und seitdem die Zahlen des Vorjahres überschreiten. Ein Grund dafür ist hauptsächlich der Campingplatz, der seit dem vergangenen Jahr wieder zur Verfügung steht. Der Campingplatz war im Jahr davor nicht nutzbar. Der Platz war von der Stadt an einen neuen Betreiber verpachtet worden, der auf eine komplette Neukonzeption setzt und daher eine Umgestaltung vornimmt. Die dafür notwendigen Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, doch der Platz ist in großen Teilen nutzbar. Was bislang fehlt ist das zentrale Funktionsgebäude.
Besonders drastisch ist die Entwicklung in Limburg im Monat Mai. Nach dem zu registrierenden deutlichen Minus in 2020 gab es auch im vergangenen Jahr mit 19 Prozent Rückgang noch mal einen erheblichen Einbruch zu einem Zeitpunkt, zu dem an anderen Orten bereits wieder steigende Zahlen zu vermelden waren, in Frankfurt zum Beispiel. Nach Einschätzung von Hilmar von Schenck hat hier das Wetter einen deutlich Einfluss genommen. Der Mai 2021 war vom Wetter eher bescheiden. „In Städten wie in Frankfurt lässt sich bei schlechtem Wetter deutlich mehr unternehmen als in Limburg, wir sind abhängiger vom Wetter“, so die Analyse.
Die Corona-Pandemie hat den Trend zum Kurzurlaub in Deutschland verstärkt. Das kommt der Domstadt durchaus entgegen, denn sie ist als Kurzurlaubsziel aufgrund seiner Verkehrsanbindung sehr gut zu erreichen. „Wir erleben auch immer wieder, dass Tagesgäste sich zu einem erneuten Aufenthalt in Limburg entscheiden und dann gerne für mehrere Tage kommen“, erläutert Hilmar von Schenck. Die Stadt profitiere von den weiteren Trends, sich im Urlaub auf dem Fahrrad zu bewegen und von der Attraktion, die Stadt auch mit dem Kanu ansteuern zu können. „Natürlich haben wir in Limburg mit Dom und Altstadt einiges zu bieten, doch für uns ist auch die Lahn ein wichtiges Zugpferd, das Gäste nach Limburg führt“, so der Amtsleiter. Er hofft darauf, dass sich der Tourismus wieder stabil entwickelt und ein hohes Niveau erreicht. (Quelle Stadt Limburg)