Bei uns ist es für viele Menschen selbstverständlich, dass Wasser aus dem Wasserhahn kommt. Und das ist gut so, denn es ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Verbandsgemeindewerke ihre Aufgabe souverän erledigen. Rund um die Uhr und an jedem Tag im Jahr sorgen sie dafür, dass die Einwohner der Verbandsgemeinde (VG) Montabaur einwandfreies Trinkwasser bekommen und dass das Abwasser ebenso selbstverständlich entsorgt wird. Hinter dieser Leistung steckt ein enormer logistischer Aufwand, der sich wiederum in den Wirtschaftsplänen der Verbandsgemeindewerke mit den Betriebszweigen Wasser, Abwasser und Mons-Tabor-Bad widerspiegelt. Diese Pläne hat der Verbandsgemeinderat jetzt verabschiedet und damit viele Investitionsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Allerdings wird der Arbeitspreis für das Trinkwasser ab Januar 2022 um 10 Cent je Kubikmeter erhöht. Beim Abwasser werden die wiederkehrenden Beiträge beim Niederschlagswasser gesenkt.
Betriebszweig Trinkwasser
1.000 Liter Trinkwasser haben in der VG Montabaur bislang 1,26 Euro (netto) gekostet, ab Januar steigt der Wasserpreis auf 1,36 Euro (netto). Das sind 0,136 Cent je Liter Trinkwasser! In den vergangenen Jahren haben die Werke hohe Summen in die Erneuerung und Optimierung des Leitungsnetzes investiert und werden das auch in 2022 weiter tun. Da aber die Baupreise allgemein stark gestiegen sind, muss der Wasserpreis moderat angehoben werden, um die notwendigen Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 3,8 Mio. Euro zu finanzieren. Allein 2,7 Mio. Euro sollen für den Neubau oder die Erneuerung von Ortsnetzleitungen und Transportleitungen ausgegeben werden, darunter die neue Leitung zwischen Wirzenborn und Reckenthal. Mehr als 500.000 Euro werden in die Wassergewinnung investiert. Dazu zählen auch Probebohrungen in Ruppach-Goldhausen, Simmern und Welschneudorf zur Erschließung neuer Tiefbrunnen, außerdem wird die Potentialstudie „Süd“ fortgeschrieben. Dieses Projekt wurde dem Werkausschuss im Sommer 2021 bereits vorgestellt. Es dient dazu, die Wasserversorgung in den Elbertgemeinden und im Buchfinkenland langfristig zu sichern.
Betriebszweig Abwasser
Die Gebühren beim Abwasser unterteilen sich in Schmutzwasser aus den Gebäuden und in Niederschlagswasser. Hier können die wiederkehrenden Beiträge für private Haushalte und Unternehmen ab 2022 von bisher 48 Cent auf 44 Cent je Quadratmeter Abflussfläche gesenkt werden. Gleiches gilt für das Niederschlagswasser auf Gemeindestraßen, so dass die Ortsgemeinden und die Stadt entlastet werden. Auch im Bereich Abwasser stehen viele Investitionsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 9,8 Mio. Euro an. Davon gehen allein 6,3 Mio. Euro in die Erneuerung und Erweiterung des Kanalnetzes, das knapp 350 Kilometer lang ist. Dazu gehört auch die Erschließung von Neubaugebieten in den Ortsgemeinden. Darüber hinaus wird laufend in die Kläranlagen investiert. Als größte Einzelmaßnahme steht 2022 die Kläranlage in Gackenbach-Dies auf der Liste, die von Grund auf saniert, umgebaut und mit neuer Technik ausgerüstet werden soll. Ein vergleichbarer Umbau steht der Kläranlage Simmern bevor, hier soll in 2022 zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Außerdem soll in ein neues Techniksystem investiert werden, um das Energiemanagement in den Kläranlagen weiter zu verbessern.
Bild
Die Kläranlage bei Gackenbach-Dies im Gelbachtal soll im kommenden Jahr von Grund auf erneuert werden. (Bild: VG Montabaur)
Betriebszweig Mons-Tabor-Bad
Die Corona-Pandemie hat den Betrieb des Schwimmbades deutlich verändert. Während sich der allgemeine Betrieb mit festen Badezeiten, eingeschränkter Personenzahl und vorab gebuchten Online-Tickets gut eingespielt hat, profitieren vor allem Schulen und Schwimmkurse vom Corona-Modus, denn unter der Woche sind Vormittage für Schulschwimmen und die Nachmittage für Schwimmschulen reserviert. „Nach den langen Schließzeiten wegen Corona ist der Nachholbedarf gerade bei den Schwimmkursen für Kinder enorm. Da bleibt keine Minute und keine Bahn ungenutzt“, berichtet Werkleiter Andreas Klute. 2021 war das Bad bis Juni wegen Corona geschlossen, es folgte ein verregneter Freibadsommer. Deshalb wurden in diesem Jahr deutlich weniger Einzeltickets verkauft, 2019 waren es noch 44.000 zuzüglich Mehrfach- und Gruppenkarten. Der Werkausschuss und der VG-Rat planen allerdings schon für die Zeit „nach Corona“. Das Bad muss umfassend saniert werden. Die ersten Planungen aus den Vorjahren wurden als unzureichend verworfen. Jetzt hat der VG-Rat eine Lenkungsgruppe eingesetzt, die die Sanierung umfassend neu planen oder Alternativen erarbeiten soll. Die Lenkungsgruppe wird ihre Arbeit im neuen Jahr weiterführen. Der Jahresverlust des Bades für 2021 in Höhe von 1,06 Mio. Euro wird aus dem Haushalt der VG beglichen. (Quelle Stadt Montabaur)